1,11 Steht beschämt, ihr Bauern, heult, ihr Winzer, über den Weizen und über die Gerste! Denn die Ernte des Feldes ist zugrunde gegangen; 1,12 der Weinstock ist vertrocknet und der Feigenbaum verwelkt. Granatapfelbaum1), auch Dattelpalme und Apfelbaum, alle Bäume des Feldes sind vertrocknet. Ja, vertrocknet ist die Freude, [fern] von den Menschenkindern. -

Die Bauern und die Winzer wissen am besten wie schlimm die Lage ist. Ohne Ernte kommt der Hunger und es gibt keine Aussaat für das kommende Jahr.
Drei Mal erwähnt Joel, dass etwas vertrocknet ist. Nicht selten wurde eine Heuschreckenkatastrophe von einer Dürre begleitet. Die von den Insekten geschädigten Pflanzen hatten den extremen klimatischen Bedingungen nichts mehr entgegen zu setzen. Und mit den Pflanzen vertrocknet […] die Freude der Menschen. Normalerweise freute man sich bei der Ernte2), aber jetzt fühlte sich Juda wie Moab im Gericht Gottes, über das Jesaja schreibt: „Da sind Freude und Jubel aus den Fruchtgärten abgeerntet, und in den Weinbergen wird nicht gejubelt, nicht gejauchzt. In den Kelterkufen tritt kein Kelterer den Wein; dem Jauchzen habe ich ein Ende gemacht.“ (Jesaja 16,10)
Gibt es für diese bedrohliche Situation wirklich keine Lösung? Natürlich! Heulen und Klagen ist gut, aber ein Volk, das gemeinsam Buße tut, ist besser.


1)
Dieselbe Reihenfolge Weizen, Gerste, Weinstock, Feigenbaum, Granatapfelbaum findet sich auch in 5Mose 8,7-11 als typische Früchte des verheißenen Landes, die von den Israeliten genossen werden dürfen, wenn sie Gott treu bleiben.
2)
Psalm 4,7: „Du hast Freude in mein Herz gegeben, mehr als jenen zu der Zeit, da sie viel Korn und Most haben.“