Um es kurz zu machen: Ein Mann hat einen Penis und eine Frau nicht!
Scherz beiseite: Die Bibel skizziert einen Mann als den, der Liebe, Schutz und Führung ins Leben einer Frau bringt. Die Frau hingegen unterstützt den Mann mit ihrer Kraft, Wärme und Schönheit. Diese Eigenschaften greifen ineinander und ergänzen sich gegenseitig.
Sicherlich kann man nicht alle Männer und ihre Bedürfnisse über einen Kamm scheren, aber meine Frau hat einmal in einem Vortrag bei einem Frauenfrühstück versucht, die Grundbedürfnisse des typischen Mannes mit drei Schlagworten zu beschreiben: Lächeln, Loben, Liebesspiel.
Es ist eigentlich unmöglich, mit drei Punkten einen passenden Partner zu beschreiben. Aber wenn ich es müsste, würde ich nach einer Frau suchen, die gottesfürchtig (Sprüche 31,30), fleißig (Sprüche 12,27) und einsichtig (Sprüche 19,14) ist, das heißt, die Gott gefallen will, anpacken kann und sich etwas sagen lässt. Umgekehrt würde ich einen Mann erwählen, der Gott wie Josef vertraut, mannhaft wie Mose Verantwortung übernimmt und Frauen ehrt wie Salomo im Hohelied (das heißt, mit respektvollem Umgang, Lob, Ermutigung, Geschenken…).
Für Frauen gibt es in dem Buch Bevor du Ja sagst von Joanne und Harry Müller (leider nur noch gebraucht erhältlich) eine „Nietenliste“. Hier die zwölf Punkte im Überblick 3):
Zwölf Wege, wie man eine Niete erkennt: (1) Er liegt Ihnen zu schnell zu Füßen. (2) Sein Verhalten ist sprunghaft, unausgeglichen oder sogar rätselhaft. (3) Die Beziehung stagniert. (4) Es besteht eine Kluft zwischen dem, was er sagt, und dem, was er tut. (5) Er verwirrt sie. (6) Sein bisheriges Liebesleben lässt Schlimmes ahnen. (7) Er ist auch in seinem übrigen Leben noch immer nicht gefestigt. (8) Er ist ganz und gar egoistisch. (9) Er verhält sich anderen gegenüber schlecht. (10) Er macht immer die anderen verantwortlich. (11) Er sagt Ihnen, was Sie mit ihm zu erwarten haben. (12) Verlassen Sie sich auf Ihre Intuition.
Rede mit ihm und hilf ihm, seine PC-Sucht zu überwinden. Ich rate Frauen, ihren Männern frühzeitig ein Signal zu geben, wenn sie merken, dass sich der Partner in eine schlechte Richtung entwickelt. Wir haben als Menschen unterschiedliche Toleranzschwellen. Deshalb muss ich meinem Partner die Chance geben, rechtzeitig zu erkennen, wann er mir mit seinem Verhalten Not macht. Das biblische Konzept der Frau als Gehilfin wird nicht dadurch umgesetzt, dass sie schluckt, bis sie nicht mehr kann, sondern dadurch, dass sie ihrem Mann hilft, ein geistliches Leben zu führen. Und Disziplin gehört definitiv dazu.
Rede mit deinem Mann darüber, dass sein Verhalten dir Not macht. Gib ihm gleichzeitig zu verstehen, dass du ihn begehrst und gerne mit ihm Zeit verbringen möchtest und dass du nicht von heute auf morgen eine totale Veränderung erwartest. Plane ein paar romantische Wochenenden und bitte ihn, den Laptop zu Hause zu lassen. Ich bin davon überzeugt, dass jede Herausforderung die Chance zu einer Vertiefung unserer Gottes- und Ehebeziehung in sich trägt. Sie muss nur in Gottes Sinn angegangen und gemeistert werden.
Sollte dein Mann nicht auf dich hören, dann zieh Männer oder Frauen hinzu, auf die er hört. Wenn er auch auf den Rat seiner Freunde (oder eures Pastors) nicht hört, zieh aus4) und stell ihn unmissverständlich vor die Wahl: PC-Sucht angehen oder Trennung. Dulde es nicht, dass er durch sein Verhalten eure Ehe zerstört. Du hilfst und liebst ihn nicht, wenn du ihn einfach gewähren lässt (vgl. 3Mose 19,17).
Ja, ich glaube, dass Polygamie Sünde ist. Es mag kulturelle und politische Gründe dafür geben, dass Gott Polygamie toleriert, aber er ist genauso dagegen, wie er gegen Ehescheidung ist und doch einen Scheidebrief erlaubt (Matthäus 19,8). Polygamie widerspricht dem Schöpfungshandeln Gottes (1Mose 2,24; Matthäus 19,4-5). Gott will, dass ein Mann und eine Frau ein Leben lang als Ehepaar zusammen bleiben. Deshalb finden wir in der Bibel keine Aufforderung zur Polygamie, und Älteste in der Gemeinde müssen „Mann einer Frau“ sein (1Timotheus 3,2)5).
Wer sich tiefer mit diesem Thema beschäftigen möchte, insbesondere mit den Stellen 2Mose 21,7-11, 3Mose 18,18, 5Mose 21,15-17 und 2Samuel 12,7-8, dem empfehle ich als Einstieg: Walter C. Kaiser: Toward Old Testament Ethics, Zondervan, 1983. Es behandelt die angesprochenen Stellen ausführlich und zeigt, dass Gott an keiner Stelle Partei für Polygamie ergreift.
Kinder sind ein Segen Gottes. Verzichte nicht leichtfertig darauf. Wir leben in einer egoistischen Gesellschaft, die Kinder zum Armutsrisiko erklärt. Kinder sind toll! Sie sind eine Herausforderung, Bereicherung und Gottes unglaubliches Geschenk.
Aber sei auch nüchtern! Es gibt kein Gebot in der Bibel, das lautet: Bekomme so viele Kinder wie nur irgend (auf natürlichem Weg) möglich! Kinder zu zeugen ist einfach, aber man muss sie auch erziehen können. Und man muss bereit sein, die finanziellen und zeitlichen Konsequenzen zu akzeptieren. Ich habe babywilde Mütter kennen gelernt, die mit ihren Teenagern überfordert waren. Ich kenne Väter, für deren Dienst im Reich Gottes zwei Kinder weniger ein großer Segen gewesen wären. Sei nüchtern, wenn es ans Kinderkriegen geht! Das Gebot, die Erde zu füllen (1Mose 1,28), haben wir meines Erachtens schon erfüllt.
Ich bin für Verhütung, lehne aber jede Verhütungsmethode ab, die eine schon befruchtete Eizelle daran hindert, ein Mensch zu werden (zum Beispiel Pille danach, Spirale, Nidationshemmer), weil ich glaube, dass menschliches Leben mit der Verschmelzung von Samen und Eizelle beginnt (Hiob 10,8-12; Psalm 139,13-16; Jesaja 44,2)6). Persönlich bin ich Herrn Goodyear für die Erfindung der Gummi-Kondome sehr dankbar.
Hinweis: Ich stehe auch der „symptothermalen-Methode“7) skeptisch gegenüber, weil sie das Zusammenkommen genau dann verhindert, wenn es (für viele Frauen) am schönsten ist. Ich glaube, dass diese Methode nicht nur der Anweisung aus 1Korinther 7,5 widerspricht, sondern auch der Entwicklung weiblichen Lustempfindens abträglich ist. Wie soll eine Frau Freude an der Sexualität lernen, wenn sie die besten Tage für gute sexuelle Erfahrungen nicht nutzen darf? Es wird leicht vergessen, dass sich das weibliche Sexualempfinden über Jahre hinweg entfaltet und erst Ende 30 einen Höhepunkt erreicht. Wer ohne Vorerfahrungen in eine Ehe startet, braucht einige Zeit (Jahre!), um sich gegenseitig sexuell zu entdecken. Engt man den Entdeckungszeitraum auf fünf bis sieben Tage pro Periode ein, wird es ungleich schwieriger, eine befriedigende Sexualität aufzubauen.
Ein Salomo-Mann, der seiner Frau mit Liebe, Schutz und Führung begegnet, wird man nicht über Nacht. Es ist ein Wachstumsprozess, der Jahre in Anspruch nimmt. Sieben Tipps kann ich dir mit auf den Weg geben:
Eigentlich kann ich nur die Tipps aus dem Hohelied wiederholen:9)
Ich würde gern die Last auf euren Schultern etwas leichter machen: Sex vor der Ehe ist nicht die Sünde gegen den Heiligen Geist. Es ist falsch, vor der Hochzeitsnacht miteinander zu schlafen, und wahrscheinlich schämt ihr euch sehr für das, was passiert ist, aber man muss die „Kirche auch im Dorf lassen“. Sex vor der Ehe ist nicht der ultimative Beziehungskiller, der dafür sorgt, dass Gott unsere Ehe nie mehr segnen kann. Schon im Alten Testament steht auf Beischlaf vor der Ehe nicht die Steinigung, sondern die Hochzeit11) (2Mose 22,15-16; 5Mose 22,28-29). Es ist also eine mildere Form der Unzucht, die nicht mit Ehebruch gleichgesetzt werden darf.
Weil es sich um eine Sünde handelt, muss man mit ihr umgehen, wie man mit jeder Sünde umgeht: Sie muss bekannt werden (1Johannes 1,8-9). Beim Bekennen einer Sünde nennen wir sie beim Namen und bitten Gott um Vergebung für das, was wir getan haben. Vergebt euch gegenseitig, denn ihr seid wie der verlorene Sohn nicht nur an Gott, sondern auch aneinander schuldig geworden (Lukas 15,21).
Dann bringt der Buße würdige Frucht. Wenn ihr noch nicht verheiratet seid, sorgt dafür, dass es nicht noch einmal passiert. Eventuell ist es gut, einen Seelsorger einzuschalten. Wenn ihr inzwischen schon ein Ehepaar seid, müsst ihr in der Ehe die Lektionen lernen, die ihr hättet lernen sollen, bevor ihr den Bund fürs Leben eingegangen seid. Nehmt euch bewusst Zeit, euch kennenzulernen12), erlernt einen vorsichtigen, respektvollen und zurückhaltenden Umgang miteinander und übernehmt bewusst Verantwortung für das Glück des Partners. Es ist nie zu spät, diese Lektionen nachzuarbeiten. Schaut nach vorne!
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Daniel
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