3,15
Du hast das Meer mit deinen Pferden zertreten, den Schwall großer Wasser.
Am Anfang des Abschnitts in Habakuk 3,8 zieht Gott als Heerführer mit von Pferden gezogenen Streitwagen in den Krieg gegen die Feinde Israels. Schon da gebraucht der Prophet das Meer, als Bild für die Natur, die beim Kommen Gottes in Mitleidenschaft gezogen wird1). Mit diesem Vers schließt Habakuk seinen Dialog mit Gott ab. Mir scheint, dass hier das Meer über den Sinn „Naturgewalten“ hinaus noch die Idee des chaotisch-gottfeindlichen Elements in sich trägt. So wird der Begriff „Meer“ jedenfalls in der prophetischen Sprache verwendet (vgl. Offenbarung 13,1). Jesaja schreibt: „Die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer.“ (Jesaja 57,20) Das Meer steht dann für das Prinzip der Gottlosigkeit, das hier im Text mit den Babyloniern gleichgesetzt wird, die Gott zertritt, wenn er erscheint.
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