2,15 Wehe dem, der seinem Nächsten zu trinken gibt, indem du „Gift“1) beimischst, und sie auch betrunken machst, um ihre Blöße anzuschauen!

Dies ist der vielleicht stärkste Vers gegen erotische und pornografische Darstellungen in der Bibel. Gottes wehe liegt über dem, der einen Nächsten zum willenlosen Objekt seiner Lust degradiert.
Der Betrunkene ist nicht mehr Herr seiner Sinne und wird zum Spielball derer, die ihn missbrauchen wollen (vgl. 1Mose 9,21; 19,32-35). Das Anschauen der Blöße einer fremden Person (sogar des eigenen Vaters) ist eine Sünde (1Mose 9,21.22). Das Aufdecken der Blöße ist eine Sünde (2Mose 20,26; 28,42; diverse in 3Mose 18; 3Mose 20,17) und kann als Synonym für den Beischlaf mit der Person verwendet werden2).
Egal, was ich unternehme, um eine Blöße anzuschauen es macht mich zu einem Unzüchtigen oder einem Ehebrecher. Der Schambereich einer Person ist absolute Tabuzone.


1)
O. Zorn. „Gift“ kann im Sinn von Substanzen verstanden werden, die die Besinnung rauben (z.B. KO-Tropfen).
2)
Der Beischlaf beginnt mit dem Aufdecken als Teil des Vorspiels.