Zwei abschließende Gedanken zu Kapitel 1


Gottes erstes Interesse gilt nicht dem Wachstum und der Machtentfaltung seines Volkes. Er ist bereit, sein Volk zu zerstören und ihnen jede politische Sicherheit zu nehmen, wenn er dadurch sein größeres Ziel erreicht. Dieses Ziel besteht in einer vertrauensvollen Beziehung zu ihm. Gott geht es um Glauben, wahre Anbetung und ein Leben, das sich an seinem Wort ausrichtet. Ein solches Leben bedeutet ihm mehr alles andere.
Die Chaldäer beten ihr „Netz“ an. Zu allen Zeiten haben Gesellschaften ihr Leben um die Dinge herum aufgebaut, die ihnen Stärke, Einfluss und Macht verliehen. Seefahrervölker hatten ihre Meer- und Sturmgötter, Jägergesellschaften benutzen Totems und Geister, um die Beutetiere zu kontrollieren, technologische Gesellschaften sprechen nicht von „Göttern“, aber sie verehren Werte, die ihnen Kontrolle über das Leben versprechen: Reichtum, Information, technologischer Fortschritt oder das Gesundheitswesen.
Als Christen dürfen wir beide Gedanken nicht vergessen. Was Gott sich von Israel wünscht, wünscht er sich nämlich auch von uns: ein von echtem Glauben und echter Anbetung geprägtes Leben. Mitten in einer Gesellschaft, die diesen Gedanken nicht kennt, werden wir uns öfter als uns lieb ist, zwischen der akzeptierten „Anbetung“, der Verherrlichung menschlicher Errungenschaften1), und der Anbetung eines Gottes, der uns zum bedingungslosen Glauben auffordert, entscheiden müssen.

1)
Errungenschaften, die in der westlichen Welt auch auf Kosten einer ärmeren, Dritten Welt gehen (vgl. Verhältnis Israel – Chaldäer; nur dass wir die Chaldäer sind!).