Vögel des Himmels

Lukas 13,19: Wer sind die Vögel des Himmels? Spielen sie bei der Auslegung des Vergleiches eine Rolle oder nicht?

Lukas 13,19: Es gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und in seinen Garten warf; und es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen.

Also fangen wir mit dem zweiten Teil der Frage an. Nein, die Vögel spielen für die Auslegung des Vergleichs keine Rolle. Sie sind lediglich ein Ergänzung des Bildes, um zeigen, wie groß der Baum ist, der aus dem Senfkorn erwächst. Und deshalb geht es im Gleichnis auch nicht um die Frage, wer die Vögel sind. Und man muss die Vögel auch nicht übertragen.

Aber könnte man sie übertragen? Und auch wenn ich das ungern mache, weil es m.E. über die ursprüngliche Bedeutung hinausgeht, könnte man bei einem Königreich, das mit einem Baum verglichen wird natürlich an andere Bibelstellen denken:

So heißt es über das Königreich von Nebukadnezar:

Daniel 4,17-19: Der Baum, den du gesehen hast, der groß und stark war und dessen Höhe an den Himmel reichte und der über die ganze Erde hin zu sehen war 18 und dessen Laub schön und dessen Frucht zahlreich und an dem Nahrung für alle war, unter dem die Tiere des Feldes wohnten und in dessen Ästen die Vögel des Himmels sich aufhielten: 19 Das bist du, König, der du groß und stark geworden bist; und deine Größe nahm zu und reichte bis an den Himmel und deine Herrschaft bis ans Ende der Erde.

Über das Reich des Pharao heißt es:

Hesekiel 31,2.3.6: Menschensohn, sage zum Pharao, dem König von Ägypten, und zu seinem Prunk: Wem gleichst du in deiner Größe? 3 Siehe, eine Zypresse, eine Zeder auf dem Libanon, mit schönen Zweigen …In ihren Zweigen nisteten alle Vögel des Himmels, und unter ihren Ästen warfen alle Tiere des Feldes ⟨ihre Jungen⟩; und in ihrem Schatten wohnten all die vielen Nationen.

Über die Wiederherstellung des davidischen Königtums heißt es:

Hesekiel 17,22.23: So spricht der Herr, HERR: Und ich selbst werde von dem Wipfel der hohen Zeder ⟨einen Trieb⟩ nehmen und ⟨ihn⟩ einsetzen; von dem obersten ihrer Triebe werde ich einen zarten abbrechen und werde ihn selber einpflanzen auf einem hohen und aufragenden Berg. 23 Auf den hohen Berg Israels werde ich ihn pflanzen; und er wird Zweige treiben und Frucht tragen und zu einer herrlichen Zeder werden. Und unter ihr werden alle Vögel wohnen, alles, was Flügel hat; im Schatten ihrer Zweige werden sie wohnen.

Nimmt man diese Stellen zusammen, so könnte man im Blick auf die Vögel Folgendes sagen. Es handelt sich um Menschen, die einen direkten Vorteil aus der Existenz des jeweiligen Königreiches haben, weil ihnen Schutz und Versorgung zu Teil wird.

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