Sprüche 31,5

Sprüche 31,4.5

Nicht für Könige <ziemt es sich>, Lemuel, nicht für Könige, Wein zu trinken, noch für Regenten <sich nach> starkem1) Getränk <zu sehnen>* damit er nicht trinkt und die Vorschriften vergisst, und das Recht aller Unterdrückten2) verändert.

Für einen König stellen nicht nur Frauen (Sprüche 31,3), sondern auch Suchtmittel eine Gefahr dar. Und er tut gut daran, sich davon fernzuhalten. Wenn man die Formulierung Wein trinken aus Vers 4 mit der Gefahr aus Vers 5 kombiniert, Vorschriften zu vergessen, dann geht es beim Trinken nicht um den mäßigen Genuss, sondern um den Rausch, der in die Unzurechnungsfähigkeit führt. Ein König soll Maß halten und nicht vom Alkohol abhängig werden, damit er – wie es seine Pflicht ist – den Schwachen der Gesellschaft beistehen kann. Wenn er nicht mehr klar denken kann, dann spricht er womöglich Urteile, die den Unterdrückten schaden und die das geltende Recht beugen. Als König ist der Schaden, der er dabei anrichten kann, besonders hoch.

Welche modernen Suchtmittel sind ähnlich wie der Alkohol zu bewerten? Gibt es in deinem Leben eine Sucht, die dich davon abhält, ein verantwortungsvolles Leben zu führen? Trinkst du manchmal übermäßig Alkohol?



1)
In der Antike wird Wein gekeltert und Bier gebraut, aber kein Schnaps gebrannt. In Sprüche 31,6 steht Wein parallel zu starkes Getränk.
2)
Wörtlich: Söhne des Elends