Sprüche 30,32

Sprüche 30,32.33

Wenn du töricht warst, weil du dich erhöht hast, oder wenn du <etwas Böses> planst: <schlage> die Hand auf den Mund! * Denn das Schlagen1) der Milch ergibt Butter, und das Schlagen der Nase ergibt Blut, und das Schlagen des Zorns ergibt Streit.

Agur schließt seine Ermahnungen mit einer Warnung vor Angeberei und dem Planen von Bösem ab. Wer sich selbst erhöht oder wer Unrecht tut, der erntet schlussendlich nur Streit. Wenn ich mich dabei ertappe, dass ich mit meinen Erfolgen prahle oder darüber nachdenke, wie ich anderen schaden kann, dann gilt: „Die Hand auf den Mund!“ Wir würden übersetzen: „Sofort Schluss damit!“ Wer die Hand auf seinen Mund schlägt, der kann nicht weiterreden. Und genau darum geht es. Wie Hiob vor Gott (Hiob 40,4) kann der Angeber oder der Bösewicht nur eines tun. Sofort still sein. Kein Wort mehr!

Der Grund dafür ist recht einfach. Wie das Schlagen von Milch unausweichlich Butter ergibt, und das Schlagen auf eine Nase Blut, so wird aus Zorn schnell ein handfester Streit. Wenn ein Mensch nur sich und seinen Vorteil im Blick hat, dann werden die Menschen, die mit ihm zu tun haben, irgendwann wütend. Wer mit seinen Prahlereien und Boshaftigkeiten – im Bild gesprochen – auf den Zorn der Menschen einschlägt, der muss sich nicht wundern, wenn die ihm mit Ablehnung und Vergeltung begegnen.

Hast du schon mal mitten im Satz aufgehört zu reden, weil du gemerkt hast, wie falsch und unpassend das war, was du gesagt hast? Wie redet der, der nicht sich selbst erhöht?



1)
Wörtlich: pressen, wringen; das Verb taucht nur hier, dafür aber 3x auf.