Sprüche 30,10
Verleumde einen Sklaven nicht bei seinem Herrn, damit er dich nicht verflucht, und du schuldig wirst.
Wie direkt nach den Zehn Geboten, Gott den Schutz der Sklaven thematisiert (2Mose 21,1ff), so beginnt Agur seine Spruchsammlung damit, dass er das schlechte Reden über Sklaven verbietet. Verleumdung und Tratsch wird häufig in den Sprüchen gebrandmarkt (Sprüche 16,28; 18,8; 25,23, 26,20). Ein Sklave ist aufgrund seiner niedrigen gesellschaftlichen Stellung ein leichtes Ziel für üble Nachrede. Seine (vielleicht) einzige Chance auf Gerechtigkeit ist die, dass er sein Recht bei Gott einfordert und den verflucht, also unter Gottes Zorn stellt, der ihn verleumdet hat. Und wo die Gesellschaft dem Sklaven Schutz verweigert, da stellt Gott sich auf die Seite des Unschuldigen und spricht den Verleumder schuldig.
Heute ist Sklaverei in Deutschland verboten. Wie kann man das Prinzip trotzdem heute noch anwenden?
Wie passt dieser Vers zu der Aufforderung in Römer 12,14? Hätte der Sklave besser seinen Verleumder gesegnet?
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