Sprüche 29,15

Sprüche 29,15

Rute und Zurechtweisung 1) geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassenes Kind2) macht seiner Mutter3) Schande.

Die Sprüche machen sehr deutlich, dass Erziehung mit Bestrafung und Zurechtweisung einher gehen muss. Wer sein Kind sich selbst und damit der Dummheit seines Herzens überlässt (vgl. Sprüche 22,15), der sorgt dafür, dass es zu einem Erwachsenen heranreift, der seinen Eltern Schande bereitet4). Es ist keine Liebe, wenn man sein Kind nicht korrigiert, sondern einfach immer machen lässt, worauf es gerade Lust hat. Noch schlimmer ist es jedoch, wenn man die Ungezogenheit seines Kindes entschuldigt und dadurch einen Charakter in ihm festigt, der nicht die Gerechtigkeit, sondern die Selbstsucht liebt.

Lebst du dein Leben so, dass sich deine (gläubigen) Eltern über dich freuen können? Glaubst du, dass Kinder in ihrem Herzen eigentlich gut sind und man ihnen nur uneingeschränkt Raum zur eigenen Entfaltung geben muss?



1)
Das deutsche Recht verbietet die körperliche Züchtigung (Vgl. § 1631,2 BGB). Siehe zu dem Thema auch Sprüche 23,13
2)
Wörtlich: Junge
3)
Die LXX übersetzt interessanter Weise mit Eltern.
4)
Dabei wird natürlich vorausgesetzt, dass es sich um gläubige Eltern handelt, die sich wünschen, dass ihr Kind ein gerechtes und gottgläubiges Leben führt.