Sprüche 24,27

Sprüche 24,271)

Erledige draußen deine Arbeit und stelle sie für dich fertig auf dem Feld; danach sollst du dann dein Haus bauen.

Diesmal geht es um die richtigen Prioritäten bei der Arbeit. Es kommt auf die Reihenfolge an, wenn man im Leben Erfolg haben möchte. Das Bild setzt eine Gesellschaft voraus, wie wir sie im Buch Ruth finden. Man wohnte in der Stadt und hatte draußen seine Felder für den Anbau von Feldfrüchten und als Weide für das Vieh. Es ist völlig logisch, dass ich zuerst die Felder bearbeiten muss, bevor ich mir Zeit nehme, mein Haus zu bauen. Die Arbeit draußen stellt nämlich die ökonomische Grundlage für den Hausbau dar. Erst kommt das Bestellen der Felder und dann, wenn alles fertig ist und langsam vor sich hinwächst, ist die Zeit gekommen, das Wohnhaus zu bauen (bzw. auszubauen). Es gibt Aufgaben, die sind wichtig und dringend und deshalb sollte man sie zuerst erledigen. Auch der Hausbau ist wichtig, aber eben nicht dringend. Man kann sich damit beschäftigen, wenn man die überlebensnotwendigen Aufgaben erledigt hat.

Welche Aufgaben in deinem Leben sind wichtig und dringend (zeitgebunden)? Wie sorgst du dafür, dass diese Aufgaben rechtzeitig erledigt werden?



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Ein seelsorgerlicher Rat: Aus diesem Vers wird gern das Prinzip abgeleitet, dass junge Menschen erst heiraten sollen („das Haus bauen“), wenn sie genügend eigenes Geld verdienen, um sich ernähren zu können („erledige draußen deine Arbeit“). So wünschenswert es sein mag, als Ehepaar von den Eltern unabhängig zu sein, so sehr muss man sich auch der Grenzen dieses Verses bewusst sein. Heute warten junge Leute kein halbes Jahr auf die Hochzeit, bis das Feld bearbeitet ist, sondern sie warten teilweise ein halbes Jahrzehnt aufeinander, brennen vor Verlangen und das in einer von Sex durchdrungenen Gesellschaft. Das ist im Blick auf 1Korinther 7,9 nicht richtig und definitiv nicht weise.