Sprüche 24,12

Sprüche 24,10-12

<Spruch Nr. #25>

Zeigst du dich schlaff am Tag der Not, so ist deine Kraft gering. *Errette, die zum Tod geschleppt werden, und die zur Schlachtung wanken, o halte sie zurück! *Wenn du sprichst: Siehe, wir wussten nichts davon, wird nicht er, der die Herzen prüft, es merken? Und er, der dein Leben1) behütet, es wissen? Und er vergilt dem Menschen nach seinem Tun.

Wer die Kraft, den Mut oder die Zähigkeit einer Person kennen lernen will, der sollte sich anschauen, wie sie in Notzeiten reagiert. Wer am Tag der Not schwach und schlaff ist, der besitzt keine große Kraft. Dabei ist Kraftlosigkeit keine Tugend, denn Gott will uns gebrauchen! Der Tag der Not bezieht sich nämlich nicht nur auf die notvollen Momente in meinem Leben! Kraft, Mut und Zähigkeit müssen sich mit Gerechtigkeit paaren und auch den retten, der ungerechtfertigter Weise umgebracht werden soll. Was für Mord gilt, muss in gleicher Weise für alle Formen von Rechtsbruch gelten. Wo das Böse herrscht, muss der Weise einschreiten und dem helfen, dem Ungerechtigkeit zugefügt wird. Der Weise darf nicht feige sein und so tun als hätte er nichts gewusst, denn Gott lässt keine Ausrede zu! Er kennt unser Denken und unsere verborgenen Motive (= Herz). Wir sollten zur Sünde der Tatenlosigkeit nicht auch noch die Lüge hinzufügen. Dabei ist Gott nicht nur allwissend, sondern auch der Beschützer meines Lebens. Er vergilt dem Menschen nach seinem Tun, d.h. er wird den Mutigen, der andere beschützt, beschützen, und er wird den feigen Schwächling spüren lassen, wie sich das anfühlt, ohne Hilfe dazustehen.

Wie kann man Kraft, Mut und Zähigkeit trainieren? Wie kannst du dich schützend vor Menschen stellen, denen Unrecht zugefügt wird? Hast du dich schon einmal mit den Themen Sklaverei, Menschenhandel, Zwangsprostitution usw. beschäftigt?



1)
Wörtlich: deine Seele