Sprüche 22,26.27

Sprüche 22,26.27

<Spruch #4>

Sei nicht unter denen, die in die Hand einschlagen,
unter denen, die für ein Darlehen Bürgschaft leisten.
Wenn du nichts hast, um zu bezahlen,
warum soll er1) dein Bett unter dir wegnehmen?

Wie gefährlich es ist, für die Schulden eines Dritten Bürge zu sein, wurde schon an andere Stelle in den Sprüchen ausführlich dargestellt (vgl. Sprüche 6,1-5; 11,15; 17,18; 20,16; 27,13). Auch die Dreißig warnen davor, in die Hand einzuschlagen und damit eine Bürgschaft rechtskräftig zu besiegeln. Immer geht es dabei darum, dass ein Dritter Nutznießer meiner Haftung ist und ich damit mein Leben in seine Hand lege, also mein Wohlergehen von seiner Ehrlichkeit, Gesundheit, Klugheit usw. abhängig mache. Es ist Gott genug, wenn wir für unser eigenes Leben Verantwortung übernehmen. Wer Bürgschaft leistet, muss einspringen, wenn der Kreditnehmer seine Schulden nicht bezahlen kann. Aber was, wenn der Bürge selbst nicht genug hat, um das Darlehen zu begleichen? Dann wird man ihm seinen Besitz wegnehmen. Wenn Sprüche 22,27 von einem Bett spricht, dann wird damit angedeutet, dass der Bürge wohlhabend ist. Die einfachen Leute schliefen einfach auf dem Fußboden. Der Luxus, den der Bürge hat, der wird ihm weggenommen werden, weil er so dumm war, eine Bürgschaft zu leisten.

In welchen Fällen ist es richtig, eine Bürgschaft zu leisten? Welche Rahmenbedingungen können sicherstellen, dass eine Bürgschaft nicht zum Ruin des eigenen Lebens führt?



1)
Das ist die Person, die das Darlehen gewährt hat und jetzt, nachdem der Kreditnehmer nicht zahlen kann, den Bürgen pfändet.