Sprüche 22,19

Sprüche 22,19

Damit du dein Vertrauen auf den HERRN <setzt>,
habe ich heute dich, ja dich, belehrt.

Der Lehrer hat beim Lehren nicht nur den Charakter des Schülers im Blick (vgl. Sprüche 22,18). Viel wichtiger ist ihm dessen lebendige Glaubensbeziehung zum HERRN. Die Vermittlung von Weisheit bringt den Schüler1) in Kontakt mit dem Gott, der hinter aller Weisheit steckt und durch seinen Geist und sein Wort den Lehrer belehrt hat. Weil das, was Gott sagt, stimmt und lebbar ist und sich im Leben des Weisen schon bewährt hat, weiß der Schüler, dass er sein Leben Gott anvertrauen kann. Weisheit ist nicht Selbstzweck. Ein „weises“ Leben, das Gottes Weisheit benutzt, aber den vergisst, von dem die Weisheit kommt, ist eine Narretei. Aber genau an dieser Stelle unterscheidet sich Salomo von den „Weisen“ des Nahen Ostens. Das Ziel aller geistlichen Erziehung ist eben nicht nur ein vernünftiges Leben in Frieden, Reichtum und Anstand. Das Ziel der Erziehung besteht darin, das eigene Kind mit dem HERRN zu konfrontieren, der als moralische Instanz über der Erziehung thront, das Leben der Lehrer/Eltern beherrscht und durch das Mittel der Belehrung Einzug ins Leben der Schüler/Kinder erhält. Das wesentliche Prinzip dabei ist der Glaube (Vertrauen auf den HERRN). Wenn die Lehrer/Eltern Glauben vorleben und erklären, machen sie ihn den Schülern/Kindern lieb. Ganz nebenbei wird an dieser Stelle deutlich, dass Glaube sehr praktisch ist. Glaube zeigt sich eben nicht nur in meinem prinzipiellen Ja zu Gottes Vergebung, sondern im Alltag. Gelebter Glaube nimmt Gott ganz Ernst.

Bist du gläubig? Hast du eine Gottesbeziehung, die über ein paar fromme Floskeln und einen Gottesdienstbesuch hinaus geht?



1)
Oder das eigene Kind, wenn man hier nicht den Lehrer, sondern die Eltern als Belehrende versteht.