Sprüche 21,18
Der Gesetzlose ist ein Lösegeld für den Gerechten
und der Treulose tritt an die Stelle der Aufrichtigen.
Der Spruch behandelt den Untergang des Gottlosen in der Bildsprache des Handels. Der Gesetzlose wird nicht reich, sondern dient als Lösegeld für den Gerechten. Ein Lösegeld ist Geld, das einem Schuldigen im Gericht zur Wiedergutmachung seiner Tat auferlegt wird (2Mose 21,30). Im Spruch geht es nicht im wörtlichen Sinn um Lösegeld (der Betroffenen ist ja gerade der Gerechte!), sondern um die Frage, wer in einer Gesellschaft entbehrlich ist. Das Bild darf man nicht zu weit ziehen und fragen, wer wem das Lösegeld zahlt, weil es dann absurd wird. Besser ist es, den Spruch als Beschreibung eines Prinzips zu verstehen, wie es z. B. in der Geschichte von Haman und Mordechai (Ester 3ff) zum Tragen kommt.
Weil es sich hier um einen wirklich schwierigen Vers handelt, ist mir keine sinnvolle Anwendungsfrage eingefallen ;).
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