Sprüche 19,28

Sprüche 19,28

Ein gewissenloser1) Zeuge verhöhnt das Recht,
und der Mund der Gesetzlosen verschlingt Unheil.

In der Hand von gewissenlosen Zeugen, die gegen Geld einfach bereit sind, alles zu beeiden, liegt eine immense Macht. Solche Männer bringen Nabot ums Leben (1Könige 21,10.13). Es geht ihnen nicht um Recht und Gerechtigkeit, sondern nur um ihren eigenen Vorteil. Sie kennen die Wahrheit, aber sie ist ihnen nur Hohn und Spott wert. Wie Pilatus fragen sie: „Was ist Wahrheit?“ (Johannes 18,38) Die zweite Zeile kann auf zwei unterschiedliche Weisen verstanden wer-den. Entweder beschreibt sie, wie der Gesetzlose das Unheil, das er an-richtet, genießt und wie einen Leckerbissen verspeist, oder sie stellt dem Gesetzlosen die Konsequenzen seines Handelns vor Augen: Er mag ja als Zeuge zu seinem Vorteil falsche Aussagen machen, aber in Wirklichkeit fällt jede Lüge, die er von sich gibt, auf ihn zurück. Er muss selbst das Unheil verschlingen, das er anderen zufügt. Kein Lügenzeuge bleibt ungestraft.

Liebst du die Wahrheit mehr als den Vorteil, den dir eine Lüge einzubrin-gen scheint? Hast du Respekt vor Gerechtigkeit und Recht? Empfindest du eine tiefe Abneigung gegen Ungerechtigkeit?



1)
O. gottlos, böse, nichtsnutzig