Sprüche 18,8

Sprüche 18,8

Die Worte des Ohrenbläsers1) sind wie Leckerbissen,
und sie gleiten hinab in das Innerste der Persönlichkeit2).

Wir hören nur zu gern den Tratsch und den Klatsch – leider! Lästereien und Geschwätz sind Leckerbissen, die sich Menschen kaum entgehen lassen. Die Worte eines Ohrenbläsers haben es leicht, in das Innerste unserer Persönlichkeit vorzudringen. Und genau das macht sie so gefährlich! Sie können ihr zerstörerisches Werk in uns vollbringen, ohne dass wir ihnen etwas entgegenzusetzen haben. Unser Herz ist dem Schlechtreden wehrlos ausgeliefert. Es hat ein dramatisches Faible für schlüpfrige Details und Gemeinheiten. Man kann sich nur schützen, indem man einen Ohrenbläser meidet (Sprüche 26,20; vgl. 22,10).

Wo begegnest du Worten von Ohrenbläsern? Wer sind die Tratschtanten in deinem Leben? Hörst du ihnen gern zu? Inwiefern beeinflusst Klatsch und Tratsch dein Denken über andere Menschen3)?



1)
Jemand, der hinter dem Rücken anderer schlecht über sie redet. S. a. die Fußnote zu Sprüche 16,28.
2)
W.: in die Kammer des Bauches. Dahinter steckt die ägyptische Vorstellung eines Bau-ches, der als Kammer für das Herz dient. Was dort hinein dringt, prägt nachhaltig mein Denken und meine Gefühle. Und das vielleicht sogar ohne, dass ich es richtig merke!
3)
Denke in diesem Zusammenhang auch an Politiker, Arbeitskollegen, Pastoren oder Menschen aus dem Showbusiness. Wo hast du dir eine Meinung über einen Menschen gebildet, von dem du nicht mehr kennst, als ein paar Artikel in der Klatschpresse?