Sprüche 18,16

Das Geschenk eines Menschen¹⁾ macht ihn groß
und vor die Großen führt es ihn.

Der Spruch kann in zwei Richtungen gedeutet werden. Wenn das Geschenk ein Bestechungsgeschenk ist, dann beschreibt Sprüche 18,16 wie ein Reicher seine Rechtssache vor einflussreichen Persönlichkeiten zu Gehör bringt und dadurch einen Vorteil gewinnt. Wenn man es jedoch – was mir besser gefällt – einfach als Geschenk wertet, dann wird das Prinzip beschrieben, dass Großzügigkeit einen Menschen ehrt und ihm fast von selbst die Türen in die höchsten Kreise ebnet. Bestechungsgeschenke kommen in den Sprüchen schlecht weg²⁾ und sind eine unlautere Art der Einflussnahme. Gleichzeitig sind Geschenke zur rechten Zeit wie passende Antworten ein Mittel, um Zorn abzuwenden (Sprüche 15,1; 21,14). Zu wissen, wann ein Geschenk angemessen ist, und es dann auch aus der richtigen Motivation heraus zu geben, ist ein Ausdruck von Klugheit. Weil Bestechung falsch ist, heißt das noch lange nicht, dass jedes Geschenk als Ausdruck meines Wunsches nach einer guten Beziehung unredlich wäre. Ein klug eingesetzter Blumenstrauß kann mehr bewirken als man denkt³⁾! Auch Jesus formuliert ganz positiv: „Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon!“ (Lukas 16,9) Geld ist dazu da, dass wir Beziehungen bauen. Und es muss nicht wundern, dass so jemand Eingang in die High Society findet.

Machst du gern Geschenke? Welche Aufmerksamkeiten fördern eine Beziehung am besten? Wann sind Geschenke wichtiger als Worte? Wen könntest (und solltest?) du mit einem passenden Präsent überraschen⁴⁾?