Sprüche 18,14

Sprüche 18,14

Der Geist1) eines Menschen2) erträgt seine Krankheit;
aber ein angeschlagener Geist, wer richtet ihn auf?

Die Antwort auf die Frage „Wer richtet ihn auf?“ lautet: „Niemand!“ oder „Jedenfalls ist es sehr schwer!“ Und genau das ist das Problem! Es ist relativ einfach, nur krank zu sein. Solange ich dabei meine Lust am Leben, mein Lachen und meine Zuversicht nicht verliere, kann ich eine solche Zeit gut ertragen. Ich werde die Krankheit nicht toll finden, vielleicht werde ich ein bisschen mit Gott hadern und viel Zeit im Gebet (oder im Bett) verbringen, aber das war es dann auch schon! Als Mensch hat Gott mir Lebensmut (= Geist) gegeben, um mit schwierigen Zeiten vertrauensvoll umzugehen. Diese innere Zuversicht, dass „alles“ wieder gut wird, lässt mich mutig nach vorne schauen und nicht verzweifeln. Ganz anders sieht es aus, wenn der Geist selbst angeschlagen ist. Wer seine Lebensfreude und den inneren Antrieb verloren hat, kann sich selbst nicht am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen!

Hast du im Blick auf Depressive schon mal gedacht, „Die sollen sich nicht so anstellen!“ und die ganze Ausweglosigkeit ihrer Situation dabei völlig übersehen? Verlierst du manchmal deinen Lebensmut? Was tust du, um ihn wieder zu behalten3)?



1)
S. Anmerkungen zu Sprüche 15,13
2)
W.: Mannes
3)
Wir sprechen heute in diesem Zusammenhang von Depressionen. Wenn man Sprüche 18,14 auf Depressive anwendet, dann wird klar, dass sie sich selbst kaum helfen können. Sie sind auf Hilfe und Begleitung von außen angewiesen. Mir persönlich ist mein Ruhetag in diesem Zusammenhang sehr wichtig geworden. Ein Tag in der Woche voller Schlaf, Genuss und einem Denkverbot, was Gemeindeprob-leme angeht… super! Mir schenkt „mein Montag“ jede Woche neu Lebensfreude und „volle Akkus“.