Sprüche 17,15
Wer den Gesetzlosen rechtfertigt, und wer den Gerechten verdammt,
ein Gräuel für den Herrn sind sie beide1).
Was ist verwerflicher? Dass man einen Gesetzlosen rechtfertigt, also ihn für seine Gemeinheiten nicht belangt, oder einen Gerechten verdammt, ihm also ein Vergehen anhängt, das er nicht getan hat? Müsste man zwischen beidem entscheiden, würde man wohl lieber den Gesetzlosen ohne Schuldspruch davon kommen als den Gerechten für eine Tat büßen lassen, die er nicht getan hat. Immer wieder bewegen uns die Geschichten von Straftätern, die nach Jahren in der Todeszelle durch eine neuerliche Untersuchung plötzlich für unschuldig erklärt werden und in eine Welt entlassen werden, die oft nichts mehr mit der Welt zu tun hat, die sie vor ihrer Inhaftierung kannten.
Für den Herrn macht es keinen Unterschied, ob ein Böser frei gesprochen wird oder ein Gerechter zu unrecht verurteilt wird. Für ihn ist der Richter, der das tut, in beiden Fällen ein Gräuel. Er hasst solches Tun!
Wir müssen uns davor hüten, dass wir bei allen Urteilen, die wir fällen nicht unseren Vorurteilen und Freundschaften folgen, sondern den Fakten und dem göttlichen Maßstab. Es gilt das Gute gut und das Böse böse zu nennen, sonst verfallen wir dem Wehe Gottes (Jesaja 5,20). Der Herr wacht eifersüchtig darüber, dass seine Vorstellung von Gerechtigkeit in dieser Welt aufrecht erhalten wird.
Wo bestimmen Vorverurteilungen und freundschaftliche Beziehungen dein Urteil über Menschen mehr als ihr Verhalten? Verteidigst du (eigenes) sündiges Verhalten, weil du Gottes Maßstab nicht wahr haben willst2)? Sind dir manche Christen, die besonders „fromm“ sind, suspekt, und neigst du dazu, sie in deinen Gedanken schlecht zu machen?
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