Sprüche 15,9

Sprüche 15,9

Der Weg des Gesetzlosen ist dem Herrn ein Gräuel,
wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er.

In Sprüche 15,8 waren die Opfer der Gesetzlosen Gott verhasst, hier ist es der Weg, d.h. das ganze Leben des Gesetzlosen, der dem Herrn ein Gräuel ist. Jeder Schritt auf diesem Weg führt den Bösen weiter weg von seinem Schöpfer. Und Gott verabscheut jeden einzelnen Schritt.

Der Herr liebt den, der Gerechtigkeit so sucht, wie ein Soldat seinem Feind nachjagt (vgl. 1Mose 14,14; 2Mose 14,8; 3Mose 26,7). Der Gerechte tut nicht einfach das Richtige, er hat gegenüber der Gerechtigkeit eine bestimmte Haltung: Er will sie unbedingt finden. Er kann ohne sie nicht leben. Gott liebt den, der nicht zufrieden ist mit dem, was er schon weiß und schon richtig macht. Gott liebt den, der sich danach ausstreckt Gott in seiner Heiligkeit immer ähnlicher zu werden.

Wie beschreibst du deine Haltung zum Thema „Gebote, Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit„? Kannst du dich darüber freuen, wenn du ein neues Gebot entdeckst, das es dir erlaubt „gerechter“ zu sein1)?



1)
Achtung! Es geht dabei nie darum, mit der eigenen Gerechtigkeit anzugeben oder sich pharisäerhaft über andere Christen zu erheben. Wer Gerechtigkeit sucht, um seinen Hochmut auszuleben, ist ein Widerspruch in sich selbst. Der wahrhaft Gerechte will seine Gerechtigkeit nicht zur Schau stellen, sondern sie ist ihm ein Bedürfnis. Seine tiefe Liebe gilt Gott selbst. Er sucht Gottes Nähe und Gottes Wohlgefallen. Und deshalb streckt er sich nach einem gerechten Leben aus.