Sprüche 15,27

Sprüche 15,27

Wer gierig ist nach Gewinn1)bringt sein Haus durcheinander2),
wer aber Geschenke hasst, wird leben.

In der Weisheitsliteratur sind Geschenke dazu da, den Beschenkten zu beeinflussen (Sprüche 18,16; 21,14; Prediger 7,7). Abraham, Elisa und Paulus nehmen keine Geschenke an (1Mose 14,23; 2Könige 5,16; 1Korinther 9,15), weil sie nicht wollen, dass falsch über sie gedacht wird. Ihr guter Ruf als Männer Gottes und ihr Dienst sind ihnen wichtiger als materieller Wohlstand. Es ist weise, wenn man unabhängig bleibt3). Das Sprichwort „Wes Brot ich ess', des Lied ich sing.„ ist nur allzu wahr.

Der Weise achtet darauf, vorsichtig mit Präsenten umzugehen. Der Böse ist gierig nach Gewinn. Er will Wohlstand um jeden Preis. Ihm sind die Folgen seines Tuns egal, solange es sich für ihn auszahlt. Das Plus auf dem Konto rechtfertigt einfach alles. Wer so lebt, der zerstört seine Familie (Haus).

Bist du durch Geschenke in eine Abhängigkeit geraten? Musst du Dinge tun, die du nicht willst, weil du dich hast „kaufen“ lassen?



1)
O.: Vorteil, Raub, Habsucht.
2)
I.S.v.: er bringt Unheil über sein Haus (1Mose 34,30; Josua 6,18).
3)
Natürlich dürfen Missionare, Prediger, Älteste oder Arme Spenden annehmen. Das Wort Gottes gebietet sogar, sie zu unterstützen. Und doch ist es immer wieder wichtig zu sehen, ob (1) ein Geschenk die Qualität eines Bestechungsgeschenkes besitzt und ob es mir (2) in meinem Dienst nützlich ist, das Geschenk anzunehmen. Gerade solche, die von Spenden leben, müssen sich vor Habsucht besonders schützen. Die Freude an einem Geldgeschenk darf sie nicht zu einem unbesonnen Umgang damit verleiten. Manchmal ist es besser, ein Geldgeschenk abzulehnen und unabhängig zu bleiben bzw. keinen falschen Eindruck zu hinterlassen.