Sprüche 15,13

Sprüche 15,13

Ein frohes Herz macht das Gesicht schön,
aber bei Kummer des Herzens ist der Geist1) zerschlagen.

Das Herz eines Menschen steht hier für sein gedankliches Innenleben. Wenn wir von Freude erfüllt sind, dann sieht man das auf unserem Gesicht. Ein frohes Herz macht den Menschen schön, weil sein Gesicht strahlt. Wenn wir über schöne Dinge nachdenken, fangen wir an zu strahlen. Die Freude dringt nach außen.

Sorgen entstehen auch auf der Ebene der Gedanken und Gefühle (Kummer des Herzens) und sicherlich sieht man sie im Gesicht (Sorgenfalten), aber sie haben eine Macht, die darüber hinaus geht. Sie zerschlagen den Geist, d.h. sie rauben uns die Lebensfreude. Kummer hat das Potential uns im tiefsten Innern kaputt zu machen.

Wie gehst du mit negativen Gefühlen um? Hast du es schon gelernt, deine Sorgen abzugeben (Philipper 4,6.7), deine Seele (hier: negative Gefühle) in Schranken zu weisen (Psalm 43,5) und dir rechtzeitig Mitstreiter für schwierige Zeiten zu suchen (Matthäus 26,38)?



1)
Das hebräische Wort für „Geist“ bezeichnet wörtlich den „Hauch“ oder „Wind“ und steht deshalb auch für das „Atmen“. Es beschreibt aber nicht den Atemvorgang, sondern die damit zum Ausdruck gebrachte Vitalität des Atmenden. Wer atmet, der lebt. Mein Atem zeigt an, wie es um mich steht. So ist der Jähzornige aus Sprüche 14,29 wörtlich einer mit einem „kurzen Geist/Atem“, er besitzt wenig Kraft und hat sich nicht im Griff. Wird der Geist eines Menschen gebrochen, dann wird seine Kraft zum Weiterleben zerstört. Er verliert seinen Lebensmut, bis er durch freundliche Worte wieder aufgebaut wird (vgl. Sprüche 15,4). Neben der Vitalität kann „Geist“ bildhaft auch für das ganze Innenleben des Menschen mit seinen Wünschen (Hesekiel 13,3), seinem Verstand (Psalm 77,7), dem Willen (Sprüche 16,32) und den Motiven (Sprüche 16,2) stehen.