Sprüche 14,17

Sprüche 14,17

Der Jähzornige begeht Narrheit,
und der Intrigant1) wird gehasst.

Falschheit hat erst einmal nichts damit zu tun, ob ein Mensch ein Denker ist (Intrigant) oder von seinen Emotionen beherrscht wird (Jähzornige).

Der Jähzornige denkt nicht nach. Er handelt impulsiv, unkontrollierbar und ist wie eine Bombe, die jederzeit explodieren kann, eine Bedrohung für seine Umgebung. Zum Weisen gehört es, dass er seine Worte zügeln und einen „kühlen Geist„ (Sprüche 17,27) bewahren kann. Der Psalmist fordert deshalb auf: „Lass ab vom Zorn und lass den Grimm! Entrüste dich nicht, es führt nur zum Bösen!“ (Psalm 37,8) Jähzorn charakterisiert den Narren, der in seiner Narrheit nicht bemerkt, wie er sich und anderen Schaden zufügt.

Der Intrigant ist nicht jähzornig. Er denkt nach, behält einen kühlen Kopf und handelt mit Bedacht und Voraussicht. Er wirkt nie cholerisch, aber er ist für die Gemeinschaft eine ebenso große Gefahr wie der Jähzornige. Er kann zwar seine Bosheit besser verstecken, aber er gehört trotzdem nicht zu den Guten! Bei ihm merkt man oft erst hinterher, dass man reingelegt wurde, und dafür wird er gehasst.

Wann bist du das letzte mal ausgerastet? Hast du dich dafür entschuldigt? Ist das bei dir normal?



1)
W.: Mann der Ränke (Vgl. die Anmerkungen zu Sprüche 12,2). Der dahinter stehende hebräische Begriff beschreibt das Ergebnis einer Gedankenleistung und kann sowohl positiv als auch negativ benutzt werden. Positiv findet er sich z.B. in Sprüche 8,12 („Erkenntnis“), klar negativ in Sprüche 24,8. Hier wird ein Mensch beschrieben, der sich überlegt, wie er seine Umgebung zum eigenen Vorteil manipulieren kann.