Sprüche 12,21

Sprüche 12,21

Dem Gerechten wird keinerlei Unheil widerfahren,
aber die Gesetzlosen haben Übel in Fülle1).

Dieser Spruch beschreibt das Schicksal des Gerechten und vergleicht es mit der Zukunft der Gesetzlosen2). Es geht hier, wie in vergleichbaren, anderen Versen auch, um die Ewigkeit, weil diese Welt nicht alles ist und uns unser eigentliches Leben noch bevor steht (Lukas 16,12). Im Blick nach vorne kann der Gläubige wissen, dass ihm keinerlei Unheil widerfahren wird. Er ist sicher in Gott. Was erwartet die Gesetzlosen? Übel in Fülle. Ihre Zukunft ist düster. Für sie gibt es keine Hoffnung. Während die Gerechten darum wissen, dass sie einen Vater im Himmel haben, der sie liebt, werden die Gesetzlosen erfahren, was es heißt, dass ein Mensch das erntet, was er sät (Galater 6,7).

Nimm dir doch so viel Zeit, wie du brauchst, um über das Schicksal deiner ungläubigen Freunde zu trauern.



1)
O.: „sind voll mit Bösem“. Das Böse ist jetzt schon ein Teil ihres Charakters und es wird zum „Markenzeichen“ ihres Schicksals. Die Ewigkeit ist eine umfassende Verwirklichung unseres Seins. Wenn das Böse im Gesetzlosen heute noch durch Gottes Hand und seine Ordnungen eingedämmt wird, so wird es sich in der Ewigkeit ungehemmt entfalten können. Dasselbe gilt für den Gerechten! Wird ihm heute auch übel zugesetzt, sodass er die Frucht seiner Rechtschaffenheit nicht ernten kann, so wird er auf der neuen Erde Gutes in Fülle ernten.
2)
Natürlich könnte man auch argumentieren, dass das Unheil, das dem Gerechten widerfährt auf gewisse Weise gar kein „Unheil“ im Wortsinn darstellt. Ihm widerfährt nämlich nur, was Gott zulässt (vgl. Hiob) und es ist bei aller Widrigkeit letztlich zum Guten (Römer 8,28). Das ist auch der Grund, warum der Gläubige „für alles“ Dank sagen kann (Epheser 5,20). Sein Leben wird selbst da, wo es in die gefallene Schöpfung eingebettet ist, nicht von einem blinden Schicksal oder dem Teufel regiert. Mag es auch sein, dass Gott uns in ein „Tal des Todesschattens“ (Psalm 23,4) führt, er wird uns in gleicher Weise daraus erretten und die schlimmen Erfahrungen in Gotteserkenntnis ummünzen, wenn wir nur glauben, dass Gott keine Fehler macht (vgl. Johannes 11,40).