Sprüche 10,27

Sprüche 10,27

Die Furcht des Herrn mehrt die Tage,
aber die Jahre der Gesetzlosen werden verkürzt.

Dieser Vers kann relativ (bezogen auf das irdische Leben) und absolut (bezogen auf die Ewigkeit) gelesen werden. Relativ gilt, dass Gottesfurcht zu einem langen Leben führt (vgl. Sprüche 3,2.16; 4,10), weil sie dem Menschen hilft, einen aus Dummheit selbst verschuldeten, vorzeitigen Tod zu vermeiden. Leider sind wir nicht allein für den praktischen Ausgang unseres Lebens verantwortlich und so sterben auch Gläubige durch Querschläger einer Schießerei, Krankheit oder bei einem Autounfall. Absolut gilt der Vers, weil nur der Gläubige ewig lebt und die Sprüche nicht sauber zwischen einem diesseitigen und einem jenseitigen Aspekt des Lebens trennen.

Die Zukunft des Gesetzlosen ist ein kurzes Leben, er „ist […] nicht mehr„ (Sprüche 10,25) und wird „das Land nicht bewohnen“ (Sprüche 10,30). Die Perspektive auf sein Leben ist eine irdische, wobei die Sprüche nicht zwischen der alten und der neuen Erde unterscheiden. Diese Verse sagen m.E. nicht aus, dass der Gottlose vernichtet wird, sondern sie beschreiben den Zustand des Ungerechten aus dem Blickwinkel des Gerechten. Der eine geht in die Weite des Lebens und der andere verliert alles, was er zu haben meint.

Gesetzlosigkeit kann für einen kurzen Moment wie das absolute Glück erscheinen, aber in Wirklichkeit ist sie Gift, das den Menschen umbringt.

Bist du bereit, den „zeitlichen Genuss der Sünde„ (Hebräer 11,25.26) zu opfern und ein dauerhaftes von wahrem Glück geprägtes Leben zu führen?