Sprüche 9,8

Sprüche 9,8
Korrigiere den Spötter nicht, dass er dich nicht hasse; korrigiere den Weisen, und er wird dich lieben.

Es ist nicht nur vergebens, einen Spötter zurechtzuweisen, sondern schlicht falsch. Wer es dennoch tut, steht in der Gefahr, sich den Hass des Korrigierten zuzuziehen. Während 3Mose 19,17 davon spricht, dass der seinen Bruder hasst, der ihn gerade nicht zurechtweist, wird hier eine Grenze dieses Gebots aufgezeigt. Als Christen darf uns die Sünde der (geistlichen) Geschwister nicht egal sein (Lukas 17,3; 1Korinther 5,12) und als Eltern sind wir für die Erziehung der Kinder verantwortlich, aber außerhalb von Gemeinde und Familie gibt es Menschen, deren Charakter so eigenwillig und selbstgefällig ist, dass, wer ihre Sünde aufdeckt, sich selbst in ernste Gefahr bringt. Dieses Gebot gilt natürlich nicht für Richter, die von Berufs wegen Straftäter jeder Art verurteilen müssen (vgl. Sprüche 21,11).

Wen kennst du, auf den die Beschreibung des Spötters, der verletzt, wenn man ihn korrigiert, passt?


Was bei dem Spötter keinen Sinn ergibt, ist im Hinblick auf den Weisen von größtem Wert. Dieser besitzt schon Weisheit, will aber mehr davon (vgl. Sprüche 4,18), d.h. der Weise ist nicht der Perfekte, der schon alles weiß und alles richtig macht! Die Sprüche richten sich explizit an diese Personengruppe (Sprüche 1,5). Ihr Leben ist von Gottesfurcht geprägt und sie werden den lieben, der sie unterweist, weil sie um den unschätzbaren Wert von gesunder Lehre (1Timotheus 6,3) wissen. Was den Spötter abstößt, das zieht den Weisen an: Korrektur. Damit wird der Umgang mit gut gemeinten und weisen Ratschlägen zum Indiz dafür, ob ein Mensch ein Spötter oder ein Weiser ist.

Bist du einer, der gern Korrektur annimmt? Wenn ja, wann hast du es das letzte Mal getan? Wer darf dir etwas sagen?