Sprüche 8,30.31

Sprüche 8,30.31
Da war ich Schoßkind1) bei ihm und war Tag für Tag seine Wonne, vor ihm spielend allezeit,

spielend auf dem bewohnten Teil seiner Erde und ich hatte meine Freude an der Menschheit2).

Die Weisheit ist Gott ganz nahe und sitzt ihm, bildlich gesprochen, auf den Knien. Deshalb wird sie hier als ein Schoßkind dargestellt, das spielend und glucksend über die Erde tollt und sich über alles Leben, aber besonders über die Menschheit freut. Wie ein Mittler steht sie zwischen Gott und Mensch. Weil die Weisheit sich an der Menschheit freut, will sie sich mitteilen und den Menschen Gutes tun. Weisheit kann sich an der bewohnten Erde freuen. Wie viel mehr sollten wir in Ehrfurcht, Staunen und tiefer Freude der Erde und vor allem den Menschen als Gottes größtem Wunder begegnen?

Geh doch heute einmal neu staunend spazieren und betrachte die Schöpfung und vor allem die Menschen, als das Wunder, das sie sind.



1)
Andere übersetzen mit Vorarbeiter oder Architekt, aber das halte ich angesichts des Verbs „spielen“ und der Tatsache, dass sich die Weisheit im restlichen Text nicht als Mitarbeiter an der Schöpfung darstellt, für unwahrscheinlich. Das mit „Schoßkind“ übersetzte Wort kommt nur hier vor.
2)
Genauer: meine Freude war an den Menschensöhnen