Sprüche 7,22.23

Sprüche 7,22.23
Auf einmal ging er ihr nach, wie ein Ochse zur Schlachtung geht, wie ein Hirsch in die Schlinge springt1),

bis ein Pfeil seine Leber zerreißt; wie ein Vogel sich in die Falle stürzt und nicht weiß, dass er sein Leben <in Gefahr bringt>.

An dieser Stelle ist es für den Einfältigen zu spät. Die Falle der Ehebrecherin schnappt zu. Wie ein Tier (Ochse, Hirsch, Vogel) lässt er sich abführen und stürzt sich in die Falle. Auf sehr bildhafte Weise führt uns der Vater vor Augen, dass der Lohn der Sünde tatsächlich der Tod ist (vgl. Römer 6,23). Mit der Formulierung auf einmal wird angedeutet, dass der junge Mann ohne langes Nachdenken reagiert. Er lässt sich von seinen Hormonen leiten, folgt seinen Instinkten und nicht seinem Verstand. Er weiß nicht, in welche Gefahr er sich begibt, und deshalb denkt er nicht an Flucht.


1)
An dieser Stelle ist der Text schwierig. Ich entscheide mich gegen den Masoretischen Text („wie Fußfesseln zur Züchtigung des Narren dienen“), weil das Binden eines Narren eine merkwürdige Metonymie für seinen Tod darstellt. Details s. Waltke, 2004, S. 365, FN 33.