Sprüche 6,20

Sprüche 6,20
Mein Sohn, bewahre das Gebot deines Vaters, und verlass nicht die Belehrung deiner Mutter;

Auffällig ist der Singular Gebot, weil es im Folgenden um genau eine Aufforderung geht, für die Vater und Mutter einstehen: Lass dich nicht mit verheirateten Frauen ein!

In Sprüche 1,8 und 6,20 wird von der „Belehrung der Mutter“ gesprochen: Was ist die wichtigste Lektion, die deine Mutter dir beigebracht hat?


Das Thema ist bis heute wichtig, wenn es auch von der Thematik der vorehelichen Sexualität verdrängt wurde. Ohne Verhütungsmittel1) war Sex vor der Ehe in der Antike ein riskantes Vergnügen, das meistens zu einer Ehe oder einem Strafgeld führte (2Mose 22,15.16). Vorehelicher Sex war deshalb eine Ausnahme und die Notwendigkeit dafür kaum gegeben, weil viel früher geheiratet wurde. Ehebruch hingegen konnte gut kaschiert werden, wurden die dabei geborenen Kuckuckskinder doch in eine bestehende Ehe hineingeboren.


1)
Und ohne die moderne Möglichkeit zur chirurgischen Wiederherstellung eines Jungfernhäutchens (Hymenrekonstruktion).