Sprüche 5,3
Denn Honig träufeln die Lippen der Ehebrecherin, und glatter als Öl ist ihr Gaumen;
Warum ist es so wichtig, dass der Sohn Weisheit kennt und ausspricht? Weil es sie gibt, die Femme fatale, die „verhängnisvolle Frau“, die attraktiv und verführerisch ist und seine Moral untergraben will. Er kann sich ihrer „Angriffe“ nur erwehren, wenn er, wie Joseph im Umgang mit der Frau des Potifar (1Mose 39,8.9), ihre Verlockungen mit der Wahrheit kontert1). Sex (oder sexueller Missbrauch) beginnt auf der Ebene von Worten, lange bevor ich einer Frau die Kleider vom Leib reiße. Deshalb sind Liebeslieder so populär. Sie sind schon ein Teil des Vorspiels.
Die Ehebrecherin2) (s. Sprüche 2,16.17) lässt den süßesten Honig von ihren Lippen tropfen. Ihre Sprache ist berauschend, kokett, verzaubernd. Ihr Gaumen, eine weitere Metonymie für Sprache, ist glatter als Öl. Ihr Opfer wird unwiderstehlich von ihrer „glatten Zunge“ (Sprüche 6,24) und ihren „glatten Worten“ (Sprüche 7,5) angezogen. Wenn der Sohn diesen schlüpfrigen Pfad aus stimulierenden und lockenden Worten betritt, ist es für ihn schon zu spät. Bevor das Gespräch in Gang kommt, muss er sich mit Gottes Wort wehren oder wie Joseph davonrennen (1Mose 39,12; vgl. 1Korinther 6,18).
Ich würde das Prinzip auch auf Bilder anwenden. Wo sich eine Frau anbietet (oder mir angeboten wird), sei es durch Worte („Na, Süßer, wie wäre es denn mit uns?“) oder durch erotische Bilder, brauchen Männer - tief verinnerlicht - Gottes Weisheit, um mit Jesus sagen zu können: „Es steht geschrieben!“3)
Mit welchen Worten würdest du einer Einladung zu einem Schäferstündchen an der Bar eines Hotels während einer Geschäftsreise begegnen?
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