Sprüche 5,11

Sprüche 5,11
und du an deinem (Lebens)Ende nicht stöhnst, wenn dein Fleisch und dein Leib1) dahinschwinden,

Am Ende bleibt dem verführten jungen Mann nur ein trauriger Blick auf ein Leben, das von Auszehrung und Mühe geprägt war. Die Fremde ist „bitter wie Wermut“ (Sprüche 5,4) und diese Bitterkeit durchzieht die Jahre dessen, der sich auf sie eingelassen hat. Erst das Alter offenbart die Brauchbarkeit eines Lebensentwurfs2). Der Prediger sagt zurecht: „Besser das Ende einer Sache als ihr Anfang.“ (Prediger 7,8) Ein fulminanter Start ist keine Garantie für einen guten Ausgang. Wenn Fleisch und Leib dahinschwinden, d.h. wenn es ans Sterben geht, ist es Zeit, ein Lebensfazit zu ziehen. Was bleibt dann in der Rückschau? Jubel oder Stöhnen, Freude über ein gelungenes Leben oder Trauer über dumme Fehlentscheidungen, die alles ruiniert haben?

Worauf willst du zurückblicken, wenn du 66 Jahre alt bist?



1)
Fleisch und Leib steht vielleicht für die Substanz und die damit verbundene physische Stärke.
2)
Gutes Beispiel: Sex vor der Ehe. Das Gebot, nicht miteinander vor der Ehe zu schlafen und beim „Aufwecken“ der Geschlechtlichkeit vorsichtig zu sein (vgl. Hohelied 2,7; 3,5 und 8,4), ist für viele befreundete Pärchen eine Herausforderung. Aber letztlich geht es um den Segen Gottes und darum, durch Gehorsam ein Fundament für eine Ehe zu legen, die ein Leben lang leidenschaftliche Sexualität genießt. Wer vor der Ehe verzichtet und die Dinge lernt, die in die Verlobungsphase gehören, erntet nicht nur ein gutes Gewissen, sondern kostet Gottes Gedanken zum Thema Sexualität völlig aus und wird Leidenschaft mit Tiefgang und Genuss ernten. Wer sich von Anfang an gegen Gottes Gebote auflehnt, muss sich nicht wundern, wenn er am Ende als Verlierer dasteht.