Sprüche 4,3.4a

Sprüche 4,3.4a
Denn ein Sohn bin ich meinem Vater gewesen, ein zarter und einziger1) vor meiner Mutter.

Und er lehrte mich und sprach zu mir:

Wenn Salomo davon spricht, dass er ein Sohn war, dann ist das kein Verweis auf seine biologische Herkunft, sondern ein Hinweis darauf, dass er ein gehorsamer Sohn war2). Als er noch sehr klein war und seine Mutter noch kein weiteres Kind bekommen hatte, also kurz nach dem Abstillen3), begann seine Unterweisung. Für seine Mutter war er noch ein zarter kleiner Junge, aber das hielt seinen Vater nicht davon ab, ihn zu unterweisen. Salomo hatte es schon als kleiner Junge erlebt, dass sich sein Vater, der König David, Zeit nahm, um ihn in die Geheimnisse geistlichen Lebens einzuführen. Was für ein Bild wird hier von reifer, väterlicher Geistlichkeit gezeichnet! Ein Vater, der sich Zeit nimmt, um seinem Sohn von klein auf, das Herzstück des Lebens, Weisheit, weiterzugeben. Hier wird Erziehung sehr ernst genommen! Ein tolles Vorbild!

Nimm dir jetzt Zeit, um deinem Vater (oder deiner Mutter) zu vergeben oder ihnen zu danken!



1)
I.S.v. „einzigartig“. Isaak wird so genannt (1Mose 22,2), obwohl Abraham andere Söhne (z.B. Ismael) hatte. Die LXX übersetzt hier mit „geliebter“.
2)
Die LXX paraphrasiert „guter Sohn“. Der störrische und widerspenstige Sohn, der nicht auf seine Eltern hört, verliert sein Lebensrecht als Teil der Gesellschaft (5Mose 21,18-21).
3)
Ausgehend vom Vorbild der Hannah, die Samuel kurz nach dem Abstillen schon zum Priester Eli brachte, damit er im Tempel diente (1Samuel 1,24; 2,11), und ägyptischen Quellen („Belehrung des Any 7,19“ s. Waltke, 2004, S. 277), die eine Stillzeit von drei Jahren für normal halten, hat die Belehrung im Alter von drei bis vier angefangen.