3,16.17 Ein langes Leben1) ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre.
Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Pfade sind Frieden.


Vielleicht dachte Salomo, als er diese Verse schrieb, an Abbildungen der ägyptischen Göttin Ma’at, der Göttin der Weisheit und Gerechtigkeit. Sie wird in zahlreichen Abbildungen mit dem Zeichen für Leben in ihrer rechten Hand und dem Zepter für Herrschaft in der linken Hand abgebildet. Indem Salomo ein langes Leben in ihrer Rechten[[Die Rechte ist die Hand des Segens (1Mose 48,14; Matthäus 25,33). )) sieht, gibt er ihm eine größere Bedeutung als dem Reichtum und der Ehre.
Es stimmt, dass Wohlstand die Folge eines weisen Lebensstils ist (Sprüche 3,9.10), aber bei aller damit verbundenen Annehmlichkeit, ist Reichtum kein brauchbares Lebensziel (Sprüche 23,4). Salomo selbst ist für diese Haltung ein schönes Beispiel. Er erbittet sich Einsicht und Gott freut sich darüber, dass er nicht „viele Tage […] und […] Reichtum“ (1Könige 3,11) erbeten hat.
Der Begriff Ehre hat mit „Gewicht“ zu tun. Ehre steht für das, was einem Menschen Bedeutung, Ausstrahlung, Einfluss, Einzigartigkeit und soziales Prestige gibt. Weisheit macht mich zu einem brauchbaren Glied der Gesellschaft, das Verantwortung übernehmen kann und Ausstrahlung besitzt.
Die Wege, auf denen der Weise geht, sind lieblich. Die Weisheit will unser Bestes. Statt lieblich könnte man auch „schön“ oder „gesegnet“ übersetzen. In Sprüche 15,26 und 16,24 sind „liebliche“ Worte rein und gesund machend. In diesem Sinn sind liebliche Wege, ein Lebensstil, der nichts Böses enthält und uns über die Maßen gut tut. Es sind wahrlich Pfade des Friedens2).

Wo fällt es dir schwer, zu glauben, dass göttliche Weisheit - also auch seine Gebote - es gut mit dir meinen? Bei welchen Geboten bist du skeptisch?


1)
W. Länge des Lebens
2)
S. zum Begriff „Frieden“ auch Sprüche 3,2.