1,20.21 Die Weisheit schreit draußen, sie lässt auf den Plätzen ihre Stimme erschallen.
Sie ruft auf den lautesten Plätzen; an den Eingängen der Tore, in der Stadt redet sie ihre Worte:


Die „Weisheit“ wird hier als Person dargestellt, die sich nicht nur im Haus, sondern auch in der Öffentlichkeit zu Wort meldet. Sie ist laut und emotional, schreit, lacht und spottet (Sprüche 1,26), argumentiert und warnt (Sprüche 1,28.31.32). Ganz unfein und etwas grobschlächtig verschafft sie sich Gehör, weil sie weiß, dass sie etwas zu sagen hat. Sie ist sich ihrer Bedeutung bewusst und lässt sich nicht aufhalten. Weisheit ist nicht fein, zurückhaltend und nett1). Sie ist brutal, laut und überwältigend. Du hörst auf sie und lebst oder du lässt es sein und stirbst. Weisheit ist wie der Rat des alten Mannes am Anfang eines schlechten B-Movie-Horrorfilms: „Steigt besser nicht in die Höhle hinab!“ Die Gruppe von dummen Teenies tut es natürlich doch und werden einer nach dem anderen das Opfer des Monsters. Das Leben ist ein Monster! Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen: Es geht ums ewige Überleben! Es gibt Himmel und Hölle. Fromme Zurückhaltung ist dabei weder weise noch angebracht. Wer will, dass seine Kinder ewiges Leben finden und nicht in der ewigen Verlorenheit enden, sollte ein gewisses Maß an Radikalität an den Tag legen. Wir müssen mit unserem Wort die Stimmen extremistischer Lehrer, falscher Freunde, des Internets und der bunten Zeitschriften über-tönen! Weisheit verschafft sich Gehör!

Kämpfst du noch darum, von deinem Kind gehört zu werden, oder hast du vor der allgegenwärtigen Medienflut schon kapituliert?

Bist du jemand, der selbst die Weisheit reden hört oder gibt es Einflüsse in deinem Leben, die das unmöglich machen?


1)
Und deshalb muss auch nicht jede Predigt „nett“ sein.