EXKURS: DER NARR

(Der „Narr“ und der „Tor“ werden in den Sprüchen synonym gebraucht. Es handelt sich dabei um zwei Begriffe, die denselben Menschenschlag beschreiben. Vielleicht ist für den Toren ein wenig mehr Hoffnung. )

Gott nennt Menschen, die sich nicht um Unterweisung und Weisheit scheren, „Narren1)“. Sie sind in „Die Sprüche“ davon gekennzeichnet, dass sie zutiefst von der Richtigkeit ihrer eigenen Meinung überzeugt sind. Sie sind nicht so „ungefährlich“ wie die „Einfältigen“ (vgl. Sprüche 1,4), sondern Sturköpfe mit einem unangenehmen Charakter, die nichts von Weisheit wissen wollen und sich daran freuen, ihre verdrehten Ansichten - gern auch zum Schaden der Gesellschaft - in die Tat umzusetzen. Narren sind begriffsstutzig und ihr Leben ist geprägt von falschen Entscheidungen (Psalm 17,12) und Unverstand (Sprüche 10,14). Der Narr verachtet Zurechtweisung (Sprüche 15,5), redet dummes Zeug (Sprüche 12,23; 15,2; 17,28), hat sich nicht unter Kontrolle (Sprüche 12,16) und hat kein Interesse an Erkenntnis (Sprüche 15,14; 18,2). Ein Narr wird seine Narrheit nicht los (Sprüche 27,22) und glaubt, alles richtig zu machen (Sprüche 12,15). Es ist sinnlos, ihn belehren zu wollen (Sprüche 23,9). Unfähig und unwillig, sich zu ändern, endet das Leben eines Narren im Fiasko und im Gericht (Sprüche 10,14; 19,29; 26,3).


Welche dieser Eigenschaften treffen auf dich zu? Bist du ein Narr2)?


Wer moderne Beispiele für Narren sucht, der wird in der Klatschpresse schnell fündig. Hier stoßen wir auf Menschen, die so tun, als wüssten sie den Weg, aber mit „schöner“ Regelmäßigkeit zerbrechen ihre Ehen, landen sie in Entziehungskliniken oder sie tun Dinge, die schlichtweg Unsinn sind. Diese Welt braucht andere Vorbilder und du könntest ein solches werden!
Narren verachten Weisheit und Unterweisung und deshalb sind sie dazu verdammt, ihren selbstbestimmten, hochmütigen Weg zu Ende zu gehen. Wer das Wort des Herrn verachtet, der verachtet Gott selbst (2Samuel 12,9.10). Und niemand, der Gott verachtet, findet Glück, sondern nur der, der ihm vertraut (Sprüche 16,20).

1)
Es gibt eine hohe Übereinstimmung zwischen dem, was die Bibel „Narr“ nennt, und dem, was wir heute als „Narzisst“ (ein selbstverliebter Mensch) bezeichnen.
2)
Auch hier gilt: Es geht nicht darum, was du gerne wärest! Wie sieht dein Leben aus? Was tust du und wo weißt du nur, was richtig wäre, aber du tust es nicht? Jesus spricht davon, dass ein guter Baum gute Früchte bringt. Welche Früchte finden sich in deinem Leben? Tu lieber jetzt Buße und fange an, geistlich durchzustarten, als dich ein Leben lang über dich selbst zu täuschen. Gott kennt sowieso deine innere Einstellung zu ihm ganz genau.