3,20 Aber euch, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und Heilung ist unter ihren Flügeln1). Und ihr werdet hinausgehen und umherspringen wie Mastkälber.
Der Tag des Gerichts ist nicht für alle Beteiligten ein Tag des Untergangs! Wer den Namen, d.h. den Charakter Gottes, fürchtet, für den geht die Sonne der Gerechtigkeit auf. Damit ist gemeint, dass seine Gerechtigkeit scheinen wird wie die Sonne (Psalm 37,6; vgl. Jesaja 58,8). Aus neutestamentlicher Perspektive wissen wir, dass hier nicht die im Leben des Gläubigen verwirklichte Gerechtigkeit allein gemeint ist. Auch der gerechteste Gerechte bleibt hinter der geforderten, vollkommenen Norm, der „Herrlichkeit Gottes“, zurück, denn „alle haben gesündigt“ (Römer 3,23), aber durch den Glauben an Jesus wird ihm „Gottes Gerechtigkeit“ geschenkt (2Korinther 5,21; vgl. 1Korinther 1,30).
Das Gegenteil von Heilung ist in der Bibel die Krankheit (2Chronik 21,18.19), die emotionale Verletzung (Sprüche 12,18; 16,24), das „Unglück“ (Sprüche 6,15) und der „Schrecken“ (Jeremia 8,15). Damit ist Heilung ein Synonym für „Fülle von Frieden“ (Jeremia 33,6) und „Leben“ (Sprüche 4,22). Die Propheten sehen eine sehr enge Verbindung aus heil werden und gerettet sein. Hosea beschreibt Buße mit den Worten: „Kommt und lasst uns zum HERRN umkehren! Denn er hat zerrissen, er wird uns auch heilen; er hat geschlagen, er wird uns auch verbinden.“ (Hosea 6,1) David singt: „Sei mir gnädig, HERR, […] heile mich“, (Psalm 6,3) und Jesaja meint die ewige Rettung der Gläubigen wenn er über die Leiden des Messias schreibt: „durch seine Striemen ist uns Heilung geworden“ (Jesaja 53,5).
Der Gläubige findet umfassende Heilung am Tag des Gerichts. Gott nimmt sich dann aller seiner Verletzungen an. Die Ewigkeit ist davon geprägt, dass es weder „Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz“ mehr geben wird (Offenbarung 21,4). Auf der Erde geht es dem Gerechten oft schlechter als dem Gottlosen. Unterdrückt und geschunden nimmt er sein Kreuz auf und folgt dem „Mann der Schmerzen“ (Jesaja 53,3) nach. Er verliert sich selbst und gewinnt das Leben. Er trägt den Schatz des Evangeliums in einem zerbrechlichen Leib (vgl. 2Korinther 4,7), der täglich ein bisschen mehr unter der Last der Nachfolge „aufgerieben wird“ (2Korinther 4,16), aber Gott wird sich seiner erbarmen und ihn letztlich ganz mit Freude erfüllen.
Wie Mastkälber toll umherspringen, wenn sie auf die Weide dürfen, so werden die Gerechten sich dann vor Gott mit unglaublicher Begeisterung freuen. Das wird ihr Tag!
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