4,21 1)Und werde ich ihr Blut ungestraft lassen?2) Ich werde es nicht ungestraft lassen3)! Und der HERR wohnt in Zion.

Über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg hängt diese Frage im Raum: Ist Gott ein Gott der Geduld und Langmut oder ein Gott der Schwäche und Vergesslichkeit? Ist das Schicksal Israels für ihn von Bedeutung, sieht er das Blut, das vergossen wird? Wird er ungestraft die Sünde der Nationen übersehen4)? Die Antwort ist eindeutig: Nein, der HERR wohnt auf Zion. Er hört auf das Schreien seines Volkes im Angesicht einer Heuschreckenplage und er wird es ganz gewiss immer wieder tun. Gott sitzt auf dem Thron - am Ende der Tage sichtbar, heute schon, nicht weniger gewaltig, unsichtbar als der Allmächtige, dem unser Leben gehört. Echte Buße führt uns in seine Gegenwart und genau das wollte uns Joel sagen. AMEN.


1)
Die revidierte Elberfelder liest hier „Und ich werde ihr Blut ungestraft lassen, das ich [bisher] nicht ungestraft ließ. Und der HERR wohnt in Zion.“, was ich aber für eine eher unglückliche, wenig verständliche und das Buch kaum abschließende Übersetzung halte. \\Die Übersetzung im Text folgt H. Steiner (bei Allen, S. 117, FN 47 für die Begründung).
2)
Das Fragepronomen kann bei vorangehender Konjunktion wegfallen.
3)
Perfekt, um auszudrücken, dass die Aussage sicherlich eintreffen wird.
4)
Der historisch auffällige, weltweite Antisemitismus ist eine Offenbarung der Sündhaftigkeit aller Völker. Es gibt kein gerechtes Volk.