Titus 1,15: Was bedeutet der Vers?

Vers 15: Den Reinen ist alles rein; den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern befleckt ist sowohl ihre Gesinnung als auch ihr Gewissen. Den geistlich Reinen ist alles zeremoniell rein (in ihren Augen und zu ihrem Gebrauch). Reinheit ist nicht eine äußerliche, sondern eine innerliche durch den Glauben und das Erkennen (= Annehmen) der Wahrheit (= des Evangeliums, 1Tim 4,3). Wer Jesus aufnimmt wird gereinigt.
Die Befleckten sind Menschen deren Sünden nicht vergeben sind. Im Fokus sind jetzt wieder nur die Irrlehrer und nicht ihre womöglich gläubigen Anhänger. Was sie tun, mag in ihren eigenen Augen und nach ihrem Standard „rein“ sein (vgl. die Pharisäer!), aber es ist nicht rein vor Gott! Reinheit kommt aus dem Inneren, sie beginnt mit der Umkehr der Person und nicht mit einem Ding an sich. Eigenmächtige Selbstbeschränkung um einer selbstgemachten Gerechtigkeit willen, ist in sich unrein. Der ganze Weg ist falsch, jeder einzelne Schritt. Es gibt kein „rein“ auf einem durchweg unreinen Weg! Was sie mit ihrem falschen Denken und ihrem verkehrten Gewissen auch tun, muss wieder falsch werden. Eine befleckte Gesinnung ist der Grund dafür, dass die Irrlehrer ihre Fabeln und selbstgemachten Gebote verbreiten und „sich von der Wahrheit abwenden“ (Tit 1,14).
Als „Mitwisser“ beurteilt das Gewissen eigenes und fremdes Tun und greift dabei auf gegebene Normen zurück. Das Gewissen ist nicht die Quelle der Normen, sondern handelt in Übereinstimmung mit gelernten Standards. Das Gewissen von Ungläubigen ist befleckt, böse (Heb 10,22), d.h. für die Beurteilung nutzlos, weil es sich nicht am richtigen Standard ausrichtet (Gottes Wort).

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