Wie ist das Verhältnis der Sünde zum Gesetz (siehe Römer 7,7-12)?

Ich erkenne Sünde, indem ich mir die Verbote anschaue und die Strafen für Übertretungen. Und in einem zweiten Schritt erkennt sich der Sünder als sündig. Das heißt noch nicht, dass er schon auf dem Weg zur Buße ist. Ein Mensch kann ganz unterschiedlich auf die Einsicht reagieren, ein Sünder zu sein (von Selbstmitleid, Blameshifting bis Buße).

Das Gesetz macht uns auf Sünde und auf die Tatsache, dass ich ein Sünder bin, aufmerksam. Und diese seine für uns unangenehme, aber notwendige Funktion macht das Gesetz bestimmt nicht böse, schlecht oder Sünde.

Die Sünde wiederrum täuscht mich.Das erinnert an die Vorgehensweise der Teufels in 1Mo 3, der auch das Gebot zum Ausgangspunkt seiner Versuchung macht und Fragen stellt, mit denen er Gottes Motive hinterfragt. Auf diese Weise entsteht in Eva nicht nur einfach ein Wunsch, das Verbotene zu tun, sondern eine „Missstimmung“ auf Gott, der ihr etwas so Begehrenswertes und Vorteilhaftes vorenthielt. Dasselbe tut die Sünde. Sie nimmt das Gebot, aber sie täuscht uns über Gottes Motive, indem sie uns nur die „Nachteile“ sehen lässt und uns – wie der Teufel, der sie in uns provoziert – einredet, dass die wahre Erfüllung nicht im Gehorsam, sondern im selbstbestimmten Übertreten liegt.

In Vers 12 kommt die Antwort auf die Frage in Vers 7. Das Gesetz ist nicht Sünde, sondern heilig, gerecht und gut, weil das die Charaktereigenschaften Gottes sind, der das Gesetz als Reflektion seines Charakters gegeben hat. Das Gebot ist gerecht, weil es dem Menschen dazu verhilft, gerecht zu leben. In ihm ist keine Ungerechtigkeit.

Zurück zu den Fragen (Römer)
Zurück zu Fette Beute, Woche 33 - Tag 1