Erkläre Römer 12,2!

Seid nicht gleichförmig dieser Welt meint: wir sollen uns nicht im Wesen der Welt anpassen, nach ihren Maßstäben leben (Passive Bedeutung von „nach etwas gestalten“). Welt oder Äon meint das Zeitalter mit seinen Anschauungen und Werten (der „gegenwärtige, böse Aion“ Gal 1,4, der vom Gott dieser „Welt“ regiert wird 2Kor 4,4). Wir sollen uns nicht auf relativierende und die Sünde rechtfertigende Gedanken dieser Welt einlassen. Die Konventionen, Standards und das, was „jeder tut“ dürfen uns nicht prägen. Als vernünftige Wesen sollen wir nicht so unvernünftig sein und uns einer Welt anpassen, für die es keine Zukunft gibt. Christen sind zukunftsorientierte Menschen, auch wenn man uns vorwirft, die „Ewig-Gestrigen“ zu sein. Wir müssen in der Welt leben, aber ihr nicht gleichen. Statt dessen sollen wir uns umgestalten lassen (Imperativ Präsens Passiv!fortlaufend einmalig, punktuell) Das Passiv deutet an, dass wir die sind, an denen gehandelt wird! Der Imperativ betont unsere Bereitschaft, die Veränderung zu unterstützen und an uns geschehen zu lassen. Die Erneuerung des Sinnes ist die Erneuerung unserer Fähigkeit, klar denken zu können; vor allem über geistliche und moralische Zusammenhänge. Die Erneuerung des Sinnes ist ein Prozess des bewussten Umdenkens und Neulernens. An die Stelle der Gesinnung des Fleisches tritt die Gesinnung des Geistes (Röm 8,5-7). Ein solcher Umdenkprozess kann nicht aus eigener Kraft erreicht werden. Es bedarf des Geistes und des Wortes. In der Wiedergeburt schenkt uns Gott ein neues Herz/Wollen und seinen Geist (Hes 36,25ff). Auf diese Weise startet er den Veränderungsprozess in uns. Er will seine Gebote auf unsere Herzen schreiben (Heb 8,10) und benutzt dazu sein Wort und seinen Geist, der uns wie die Jünger erinnert, lehrt, leitet und die Dinge offenbart, die wir wissen müssen (Joh 14,26; Röm 8,12-14; 1Kor 2,12). Unsere Aufgabe ist es, diesen Veränderungsprozess zuzulassen und mit unserem Leben aktiv zu unterstützen. Letztlich geht es darum, dass der Gläubige nicht so denkt, wie ein Ungläubiger! Paulus will eine Revolution unseres Denkens. Er will mehr als eine neue Haltung, er will eine ganze neue Weltanschauung. Das heißt aber auch, dass ein Ungläubiger, nicht einfach seinem moralischen Instinkt folgen kann, um Gottes Willen zu treffen. Der Ungläubige ist in den falschen Denkvoraussetzungen dieser Welt gefangen.

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