In Offenbarung 14,14-20 werden zwei Gerichtsbilder beschrieben: die Ernte des Getreides und die Weinlese. Das entspricht den beiden großen Erntezeiten in Israel im Jahr. Die Weizenernte in der Zeit von Pfingsten und die Weinlese im September.

Die Ernte des Getreides wird als Bild für die Erlösung des gläubigen Überrestes dargestellt. Der Sohn des Menschen, der auf einer Wolke sitzt, erntet das Getreide auf der Erde. Dieses Bild ist eine Anspielung auf Matthäus 3,12 als Johannes der Täufer über Jesus sagt: seine Worfschaufel ist in seiner Hand, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. In Israel wird es eine Trennung von Weizen und Spreu geben. In Israel gab es damals einen treuen Überrest, der Jünger Jesu wurde, und es gab eine Mehrheit der Abtrünnigen, die schließlich innerhalb einer Generation das Gericht Gottes durch die Römer erleben mussten.

Die Weinlese und das Keltern der Trauben beschreibt vermutlich ein Gericht über Israel (Israel= Weinberg in Jesaja 5,7). Die Trauben werden von Engeln in die Kelter geworfen und zertreten. Die Kelter steht außerhalb der Stadt und es kommt Blut heraus, kein Traubensaft. Blut floss 1.600 Stadien lang aus der Kelter bis zu den Zügeln der Pferde. 1.600 Stadien sind etwa 184 Meilen. Das entspricht ungefähr der Länge des Landes Israel von der Nord- bis zur Südgrenze. Hier wird also das ganze Land Israel von Dan bis Beerscheba unter Gericht gebracht. So soll die ganze Nation mit Blut bedeckt sein. Das ist vermutlich ein Bild für ein blutiges Massaker. Dieses Bild zeigt das Gericht Gottes über diejenigen, die sich gegen ihn gestellt haben und sich nicht bekehren wollten. Beide Gerichtsbilder sind mit Israel verbunden und könnten Anspielungen auf die Zerstörung Jerusalems und den jüdischen Krieg 70 n.Chr. sein.

In beiden Gerichtsbildern werden die Gläubigen errettet, während die Gottlosen das Gericht Gottes erfahren werden.

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