In V.12b sehen wir, dass der Vater im Moment des Weggangs des jüngeren Bruders seinen gesamten Besitz auf beide Brüder aufgeteilt hat. Der Vorwurf ist also insofern ungerechtfertigt, als dass der ältere Bruder ja auch seinen Anteil am Vermögen des Vaters zur Verfügung hatte, und dieser war vermutlich sogar größer als der des Zweitgeborenen. In V.31 bestätigt der Vater dies, wenn er sagt: “…, und all das Meine ist dein.“ Das Verhalten des älteren Bruders spiegelt seine Herzenshaltung wieder, die Jesus ja den Pharisäern klar machen möchte. Er hat ein von Fleiß und Verzicht geprägtes Leben geführt, aber nicht aus Liebe zu seinem Vater, sondern aus Selbstgerechtigkeit. Dies geht soweit, dass er die Liebe und auch den Freiraum, der ihm bei seinem Vater jederzeit zur Verfügung stand, gar nicht erkannte und sich am Ende selbst über seinen Vater erhöhte (V.28). So illustriert Jesus die Geisteshaltung der Pharisäer.
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