Die Buße von Tyrus und Sidon

Lukas 10,13-15: Wenn Jesus weiß, dass Tyrus und Sidon auf seine Wunderwerke hin Buße getan hätten, warum hat er dann dort keine Wunderwerke getan? Wollte er nicht, dass sich dort Menschen bekehren?

Schauen wir uns genau an, was Jesus hier sagt:

Lukas 10,13: Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie, in Sack und Asche sitzend, Buße getan.

Mal abgesehen, dass Tyrus und Sidon zu dem Gebiet gehören, das von der jungen Kirche als erstes evangelisiert wurde, wobei wahrscheinlich auch ein paar Wunder gewirkt wurden, spricht Jesus hier von historischen Beispielen. Man sieht das ganz schön an der Parallele in Matthäus, wo er fortfährt mit: „Doch ich sage euch: Dem Sodomer Land wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als dir.“ (Matthäus 11,24). Deshalb formuliert er auch:

Matthäus 11,21: Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan.

Es geht darum, „in Sack und Asche Buße zu tun“. Das erinnert an das Verhalten der Einwohner von Ninive (Jona 3,5.6.8). Und Jesus nimmt hier nicht Bezug auf seine Zeit, sondern auf einen Text aus Jesaja 23, wo Tyrus und Sidon ein Gerichtswort erhalten.

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