Erkläre Kolosser 3,3!

In Kolosser 3,3 sagt Paulus: „Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.“ Paulus begründet, warum der Christ auf den Himmel gesinnt sein soll 1) er ist der Erde mit ihren Ansprüchen an sein Leben durch den Tod entronnen 2) Sein neues Leben ist mit Christus in Gott verborgen. Wir sind sie mit Christus gestorben (vgl. Kol 2,11.12.20). Wir sind den „Elementen der Welt“ gestorben und den „Satzungen … der Welt“ und sind eine besondere Verbindung mit dem Christus eingegangen und nehmen teil an seinem Auferstehungsleben. Er als das Haupt versorgt uns, wirkt in uns das Wachstum und will, dass sich unsere Lebensausrichtung ändert. Wir sollen es lernen, seine Gedanken zu denken und das alte Denken abzulegen. Die alten Bindungen an das Fleisch und an die Welt (und letztlich an den Teufel) sind gekappt. Wir sind frei, die Wahrheit zu erkennen und die Wahrheit zu leben.

Man kann diesen Vers so verstehen als ob das christliche Leben ein Geheimnis wäre, das für Außenstehende nicht sichtbar ist. Unser eigentliches geistliches Leben ist quasi versteckt. Man sieht eine normale Hülle, aber nicht den wertvollen Kern (z.B. wie bei einem Schatzkästchen). Und dieser Gedanke hat seine Richtigkeit, weil es eine Zeit geben wird (Kol 3,4), wenn wir „in Herrlichkeit“ geoffenbart werden. Dann wird unser eigentliches Leben in seiner Brillanz und Qualität zum Vorschein kommen. Andererseits ist es gerade unser Leben, d.h. das, was die Menschen von uns sehen, was Licht für die Welt sein soll. Wenn das Licht nicht zu sehen wäre, könnte es niemandem weiterhelfen. Es muss von daher etwas übernatürliches in unserem Leben sichtbar sein und werden.

Wenn ich mit „geborgen“ übersetze, dann betone ich den Aspekt der Sicherheit. Es ist „mit Christus in Gott“ geborgen, d.h. es ist, wo der Christus ist, in Gott. Dort ist es sicher vor jeder Art von Übergriff. Dort ist der Ort, wo mein Leben seine Geborgenheit und Sicherheit bezieht. Die Erde ist ein unsicherer Ort voller „Drangsal“ (Joh 16,33). In Gott kommt meine Jagd nach Leben zur Ruhe, dort findet mein innerer Mensch sein Zuhause. Weil mein Leben „mit Christus in Gott“ geborgen ist, macht es auch so viel Sinn über diesen Bereich meiner Existenz nachzudenken und den Himmel in meine Entscheidungsfindung einzubeziehen, weil jetzt mein geistlicher Lebensmittelpunkt im Himmel ist. Gott will sich meiner Sorgen annehmen. Und es sind doch gerade die Sorgen, die mich an diese Erde ketten und dazu zwingen wollen, meine Gedanken immer wieder auf das sogenannte „Naheliegende“ zu beschränken. Aber ich darf mich von dieser Art von Zwang lösen, ich darf über das nachdenken, „was droben ist“, weil ich den Ansprüchen dieser Welt gestorben bin und weil ich weiß, wo sich meine eigentliche Geborgenheit findet; nämlich nicht im Sorgen und Grübeln über die Belange der Welt, sondern im Aufschauen auf den, der „weiß, dass ihr dies alles benötigt“ (Mt 6,32).

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