Hebräer 13,10: „Wir haben einen Altar, von dem zu essen die kein Recht haben, die dem Zelt dienen.“ Was bedeutet diese Aussage?

„Wir haben einen Altar, von dem zu essen die kein Recht haben, die dem Zelt dienen.“ Der Schreiber des Hebräerbriefes wird nicht müde auf die Unterschiede zwischen Altem und Neuem Bund hinzuweisen. Mit „wir“ meint er die Christen. Christen haben einen „Altar“, aber eben keinen sichtbaren Altar in einem Tempel auf der Erde, sondern das Kreuz. Dabei geht es beim Thema „Altar“ nicht um das Opfern, sondern um die Mahlgemeinschaft der Opfernden. Am Altar in der Stiftshütte brachte man Opfer dar, um anschließend das Fleisch der Opfertiere gemeinsam zu essen. Opfer haben im AT einen starken Gemeinschaftsaspekt. Menschen essen vor Gott und genießen mit ihm und untereinander Beziehung. Darum geht es auch hier – um den Genuss der Gemeinschaft der Heiligen im Angesicht Gottes. Und an genau dieser innigen Gemeinschaft mit Gott und untereinander, einer Gemeinschaft, die am Kreuz gestiftet wurde (vgl. dazu die Symbolik des Abendmahls), haben die keinen Anteil, die „dem Zelt dienen“. Damit sind die Priester des Alten Bundes gemeint. Normalerweise bekam ein Priester seinen Anteil von den Opfern. Er war Nutznießer des Opferdienstes. Nicht so im Blick auf unseren „Altar“, d.h. das Kreuz. Von diesem Altar „essen“, d.h. den Segen des Opfers in Vergebung und Gemeinschaft zu genießen, das darf nur der Gläubige. Ein levitischer Priester hatte dazu kein Recht!

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