Götzenopferfleisch

Apostelgeschichte 15,29: Warum wird das Essen von Götzenopferfleisch in Apostelgeschichte 15,29 verboten und in 1Korinther 10,25 erlaubt?

Die Begründung findet sich in dem Wörtchen „denn“ in Apostelgeschichte 21. Das Essen von Götzenopferfleisch wird untersagt, denn Mose hat von alten Zeiten her in jeder Stadt solche, die ihn predigen, da er an jedem Sabbat in den Synagogen gelesen wird. Der Grund für das Verbot, Götzenopferfleisch zu essen, ist also nicht der, dass es noch Speisegebote aus dem AT gibt, die irgendwie doch noch gelten (trotz Markus 7,19), sondern er findet sich in der Tatsache, dass in jeder Stadt Juden wohnen. In einer christlichen Gemeinde trafen sich Heidenchristen und Judenchristen. Wenn die Heidenchristen nicht einen Mindeststandard an zeremonieller Reinheit akzeptierten, würde es für die Judenchristen bei solchen Freunden unmöglich sein, in ihrer jüdischen Bekanntschaft zu evangelisieren. Wie soll ein Judenchrist seine jüdischen Verwandten erreichen, wenn die ihn aufgrund seines Kontakts zu Heidenchristen als unrein ansehen? In Korinth wirkt Paulus für 18 Monate und nur ganz am Anfang hat er Kontakt zur Synagoge. Es ist anzunehmen, dass zu dem Zeitpunkt, als der 1Korinther geschrieben wird, der größte Teil der Gemeinde aus Heidenchristen bestand . Der Kontakt zur Synagoge dürfte inzwischen abgerissen sein. Deshalb macht es auch keinen Sinn, weiterhin auf das Einhalten der Regelung aus Apg 15 zu pochen. Wo ich niemandem zum Anstoß werde (= ihn vom Glauben abbringe oder abhalte), darf ich meine Freiheit ausleben und das schließt das Essen von Götzenopferfleisch mit ein (vgl. 1Korinther 10,23-33).

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