1Timotheus 4,10: Was bedeutet die Aussage, dass Gott ein „Retter aller Menschen“ ist? Ist es letztlich egal, ob man glaubt?

Natürlich ist der Glaube nicht „egal“ und der Text selbst gibt uns schon einen Hinweis auf die Antwort, wenn wir ihn ganz lesen: … denn dafür arbeiten wir und werden geschmäht, weil wir auf einen lebendigen Gott hoffen, der ein Retter aller Menschen ist, besonders der Gläubigen. Auf eine Weise rettet Gott alle Menschen und auf eine besondere Weise die Gläubigen. Paulus sagt uns nicht genau, was er damit meint, dass Gott alle Menschen rettet, aber ein liebender Gott, der Tag für die Tag die Sonne über Gerechten und Ungerechten aufgehen lässt, beschenkt nicht nur die Gläubigen mit seinen guten Gaben, sondern alle Menschen. Auf vielfältige Weise „rettet“ Gott auch Ungläubige und schenkt ihnen Heilung, Freude, Bewahrung, Kraft usw. Hinzu kommt, dass Gott allen Menschen sein Angebot der umfassenden Rettung durch Jesus Christus macht. In diesem Sinn ist Gott wenigstens der „potentielle“ Retter aller Menschen – mehr als sich anbieten kann er nicht, da er die echte Entscheidungsfreiheit des Menschen respektiert. Aber er ist nicht dafür verantwortlich, dass Menschen sein Angebot annehmen. Rettung vor dem ewigen Tod ist das Angebot an alle und gleichermaßen die Realität für alle Gläubigen. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Bei einer Schiffskatastrophe werden vom Seenotrettungsdienst allen im Wasser schwimmenden Schiffbrüchigen Rettungsringe zugeworfen. Alle greifen zu, weil sie sich ihrer Hilfsbedürftigkeit bewusst sind und keiner kommt gewöhnlich auf die Idee, aus Stolz seine Rettung aus eigener Kraft bewirken zu wollen. Gott wirft auch als „Seenotrettungsdienst“ allen Menschen in Not den „Rettungsring“ Jesus Christus zu. Aber nicht alle greifen den Rettungsring aus ganz unterschiedlichen, aber eigentlich dummen Motiven heraus: Manche weil sie sich nicht eingestehen wollen, dass ihre eigene Kraft nicht ausreicht, manche weil sie Schlechtes über den Seenotrettungsdienst gehört haben und keine Lust haben, sich ein eigenes Bild von ihm zu machen, manche sehen nicht ein „vor dem bisschen Wasser“ Angst haben zu sollen, etc.

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