Petrus schreibt an Christen und er beschreibt sie als „Fremdlinge … von Pontus, Galatien, Kappadocien, Asien und Bithynien“. Pontus, Galatien, Kappadocien, Asien und Bithynien sind römische Provinzen in Kleinasien – heutige Türkei.
Der Begriff „Fremdling“ hat eine wörtliche und eine symbolische Bedeutung. Für die Empfänger des Briefes galten beide. Römische Provinzen wurden oft zwangskolonialisiert. Vor allem der römische Kaiser Claudius (41-54 n.Chr.) hat, gerade auch in Kleinasien, neue Städte in den unterentwickelten Provinzen gegründet. Diese neuen Städte wurden dann mit freigelassenen Sklaven, Freiwilligen und Veteranen bevölkert. Und wenn das nicht reichte, wurde eben einfach unliebsame Gruppen aus Rom ausgewiesen.
Etwa 49 n.Chr. traf es die Juden in Rom. Sie wurden aus Rom ausgewiesen und wir können davon ausgehen, dass es unter ihnen auch viele (Juden-)Christen gab. Petrus schreibt an Christen, die als „Fremdlinge“ in Kleinasien leben müssen. Wie sie genau dort hingekommen sind, wissen wir nicht, aber wir wissen, dass sie es dort nicht leicht hatten und verfolgt wurden. Wie das halt bei Fremden so ist. Man wollte sie nicht mehr in Rom haben, aber dort wo sie vom Kaiser hingeschickt wurden, wollte sie auch keiner!
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