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2,9 Wehe dem, der bösen Gewinn macht für sein Haus, um sein Nest hoch zu setzen, um sich zu retten aus der Hand des Unglücks!

Das Haus ist hier ein Bild für die Familie. Im Blick ist sowohl die Dynastie des Königs, wie auch das Verhalten des gemeinen Volkes. Die verbrecherischen Chaldäer machen bösen Gewinn1), um den Fortbestand der eigenen Sippe zu sichern. Das Bild vom Nest, das hoch im Baum angelegt wird, steht für den Wunsch, sich unangreifbar zu machen. Gerade der Ungläubige sieht sich als Spielball eines unberechenbaren Unglücks, aus dem es sich zu retten gilt. Da wird der materielle Reichtum für ihn, was ein Nest im Wipfel eines Baumes für einen Vogel ist.
Von Nebukadnezar ist folgendes Gebet an den Gott Marduk überliefert: „Leben für viele Generationen, Überfluss an Nachkommen, einen sicheren Thron und eine lange Regentschaft, mögest du mir als Geschenk gewähren.“2)

1)
Gewinn machen ist als solches nicht böse! Der „böse Gewinn“ wird auf die falsche Weise und mit dem falschen Ziel erworben.
2)
Robertson, S. 143